ChaosBlog

Singapur

9. Jul 2019
ca. 9 Minuten

Vier Tage im Insel- und Stadtstaat

Im ersten Entwurf dieses Beitrags war das Flugerlebnis mit Singapore Airlines die Einleitung, dies habe ich jetzt in einem eigenen Beitrag.

Tag 1: Vom Flughafen ins Hotel

Wir kamen gegen 6 Uhr Morgens in Singapur an und hatten somit noch einige Stunden bis zum Checkin zu überbrücken. Der Changi Airport und in dem Fall Terminal 3 hat aber in der Nähe der Gepäckausgabe wunderbar bequeme Sitzgelegenheiten, wo wir den Vormittag verbrachten. Irgendwann gegen 11 Uhr machte sich ein kleines Hungergefühl breit und wir entschieden uns, den Gepäckbereich zu verlassen. Bevor wir aber mit dem Gepäck rausgehen konnten, mussten wir durch den Zoll, wo wir natürlich nichts anzumelden hatten. Wir wurden aber aufgefordert unser Gepäck durchleuchten zu lassen. Hier wurde korrekt meine Drohne erkannt und wir wurden etwa 50 Meter zurückgeschickt, um in einem kleinen Büro die Anmeldung der Drohne zu erledigen. Am Ende war die Seriennummer und mein Name registriert und ich erhielt ein Schreiben, dass ich gegebenenfalls vorzuzeigen hätte. Nach dem Sicherheitsbereich gab es ein paar kleine Restaurants und wir waren beide überrascht, wie günstig doch hier eine asiatische Suppe, wie zum Beispiel ein Laksa, war. Für 4,80 Singapur-Dollar (3,13€) gab es diese am Flughafen und einfach erstaunlich groß. Als leichten Mittagssnack wurden wir beide satt.

Im selben Bereich gab es auch eine Sim-Karte von StarHub, welche ein gutes Angebot bieten, wenn man auch noch die Nachbarländer in Südostasien besuchen will. Mit jedem normalen Datenpaket ist auch das Roaming in den Nachbarländern wie Malaysia und Indonesien abgedeckt. Für S$ 50 (32,50€) gab es eine Sim-Karte mit 100 GB Daten für 7 Tage in Singapur, einem initialen Datenpaket von 5GB, welches auch zum Roaming genutzt werden kann und zusätzlich die S$ 50 als Guthaben, die man wiederum in zwei Datenpakete für zusätzliche Daten im Ausland umtauschen kann.

Nun sollte es ins Arton Boutique Hotel gehen, welches im Stadtteil Kallang liegt und direkt an das arabische Viertel Kampong Glam grenzt. Zudem ist es verkehrsgünstig neben drei MRT-(U-Bahn)-Stationen gelegen. Das Einzelticket dahin kostete uns S$ 2,50 und war auch recht günstig und einfach am Automaten gegen Bargeld zu beziehen. Bargeld hatten wir kostenlos an einem UOB-Automaten mit unseren DKB- und Revolut-Karten abheben können.

Als wir dann an der Zielstation an die “frische Luft” kamen, war es erst einmal eine klimatische Umstellung, nach dem gemäßigten Klima die letzten Monate zuvor. Die Sonne brannte, die Luft war mit sehr feuchten 32°C sehr unangenehm. Zum Glück war der Großteil der 800 Meter überdacht und schützte somit vor der Sonne.

Im Hotel angekommen fanden wir das Hotel mit seinen angeblich 12m² doch fast kleiner als unseren Camper. Aber so ist das eben in Singapur, wenn man mit knapp 60€ ein doch eher günstiges Hotel findet. Dieses war aber trotzdem funktional eingerichtet und sauber!

Tag 1: Little India

Am Nachmittag machten wir uns noch zu Fuß auf den Weg, um die Nachbarschaft zu erkunden. Das Ziel war das nahegelegene Little India, welches etwa 1,5km entfernt war. Auf dem Weg dahin konnten wir die ersten Eindrücke sammeln.

Ein Gemüsestand in Little India
Ein Straßenzug in Little India
Ein typischer Food Court in Singapur, hier mit vorrangig indischen Verkäufern
Indische Spezialitäten: Chocolate Appam und Poori Set werden direkt vom Tablett gegessen
Ein Hindutempel in Little India
In der City Square Mall konnten Kinder direkt zwischen Stockwerken "in der Luft" herumtoben

Viele Eindrücke an einem Nachmittag, aber es kam uns zu Gute, dass nun knapp über dem Äquator der Sonnenuntergang nun wieder nach 19 Uhr war. Bei all den Eindrücken kann man nicht von einem echten Kulturschock sprechen, da es in Singapur schon für Asien verhältnismäßig sauber zuging. Eher stressig empfand ich die überwältigend neue und große Essensvielfalt. In Little India wurden wir auch mit weniger Fleisch konfrontiert, dafür wird an allen anderen Ecken in Singapur eigentlich überall Fleisch dem Essen beigefügt. Oft weiß man gar nicht, was die Gerichte sein könnten, was einem die Auswahl nicht vereinfacht.

Erschöpft von dem langen (Flug-)Tag ging es kurz nach Sonnenuntergang zurück ins Hotel zum Ausschlafen.

Tag 2: Bootsrundfahrt

Am ersten vollen Tag ging es mit einem 3-Tages-Ticket zum Clarke Quay. Das Ticket hatten wir gleich am Flughafen gekauft und es ist nach erstmaliger Benutzung für drei Kalendertage gültig und man kann damit nach Belieben die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Das Alles für 20 Singapurdollar (plus 10 Pfand für die Karte).

Clarke Quay ist eine Partymeile von Singapur. Bars und Restaurants Seite an Seite. Tagsüber ist der Komplex aber fast ausgestorben. Dabei ist alles direkt am Fluss entlang gebaut. Von hier aus nahmen wir dann auch eins der Boote für eine Rundfahrt (S$25 pro Person).

Clarke Quay, die Partymeile von Singapur
Bootsanleger für die Flußrundfahrt
Blick von Wasser auf das Finanzviertel
Blick vom Boot aus auf das 5-Sterne-Hotel Marina Bay Sands

Nach der Bootstour fuhren wir in das Finanzviertel zum Lau Pa Sat Food Court. Dort gibt es eine Riesenauswahl an verschiedensten kleinen Küchen, die ihr Gericht für meist weniger als 3€ anbieten.

Der Lau Pa Sat Food Court bietet eine riesige Auswahl internationaler Speisen bis spät Abends

Tag 2: Gardens by the Bay

Danach ging es mit dem Bus zu den Gardens by the Bay. Eine riesige, kostenlose Parkanlage. An den ersten bunten Blüten fiel uns direkt eine riesige, brummende Hummel (?) auf, die ich versucht habe, auf dem Foto einzufangen.

Eine riesige Hummel oder ein Käfer summte um die Blüten herum
Die einzelnen Gärten hatten auch verschiedene Kunstwerke installiert

Unser primäres Ziel waren die beiden riesigen Gewächshäuser, zuerst der Cloud Forest, dann der Flower Dome. Beide kosten zusammen S$28 Eintritt pro Erwachsenen. Ich habe nach kurzer Suche 30 Minuten vor dem Besuch online die Tickets beim Anbieter tiqets.com gebucht für 23 Dollar pro Person.

Beide Gebäude bieten durch ihre Klimaanlage nicht nur eine willkommene Abwechslung, sonder sind für den Preis wirklich sehenswert. Der Cloud Forest bietet nicht nur eine Menge Wissenswertes über Gebirgsregenwälder, sondern auch Unmengen an verschiedenen Orchideen. Der Flower Dome war ein riesiges Gewächshaus für verschiedenste Pflanzen. Ich fand es nicht so beeindruckend wie den Cloud Forest, aber trotzdem nicht schlecht. Interessant waren aber zusätzlich einzelne Holzkunstwerke, teilweise Drachen und auch Figuren aus Alice im Wunderland. Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte.

Der große Wasserfall im Cloud Forest
Nebel und Wolken wurden auch mehr oder weniger erfolgreich simuliert
Verschiedenste Orchideen waren im Cloud Forest zu finden
Der Flower Dome war eher weniger spektakulär anzuschauen
Die Figuren aus Holz waren (für mich) imposanter
An einen Florettseidenbaum kann ich mich aus unserem Südamerikaaufenthalt nicht erinnern

In den Gardens by the Bay gab es auch noch die sogenannten Super Trees, riesige Metallbäume, an denen seltene Pflanzen gezüchtet werden. Abends bei Dunkelheit werden die Bäume beleuchtet und es finden auch Lichtshows statt.

Die Super Trees im Gardens by the Bay
Ein Super Tree aus der Nähe

Abgerundet wurde der Tag noch durch die Spectra Lighttshow, die wir nur zufällig vor dem Marina Bay Sands entdeckten. Die Show findet auch jeden Abend kostenlos vor dem Hotel statt und ist definitiv sehenswert!

Der Weg von Gardens by the Bay zum Marina Bay Sands Hotel
Die Spectra Licht- und Wassershow am Marina Bay Sands Hotel

Tag 3: Kampong Glam und Chinatown

Am nächsten Tag ging es zunächst ins benachbarte arabische Viertel Kampong Glam. Vor der Sultan Moschee liegt die Haupttouristenstraße. Ein arabisches Restaurant neben dem anderen. Die Atmosphäre war zwar nicht schlecht, aber ein einfacher Hummus-Teller hatte hier umgerechnet 10€ gekostet, ein bisschen zu viel. Danach machten wir noch einen Abstecher nach Chinatown, bevor es Abends noch einmal zum Lau Pa Sat Food Court ging.

Die Sultan Moschee im arabischen Viertel von Singapur
Graffiti in der Haji Lane
Ein großer Wohnblock in Chinatown, nicht sehr einladend
Viele Leute in Chinatown

Tag 4: City Hall und Aussicht vom Marina Bay Sands

Wir entschieden uns, zuerst die Bahn- und Fußstrecke für den Weg zum Bus-Terminal für unsere Abreise nach Malaysia abzulaufen. Nachdem das geklärt war liefen wir noch ein paar Meter weiter ins arabische Viertel für einen Mittagssnack im günstigen Kampong Glam Café.

Murtabak und Kangkung Belacan (Wasserspinat)

Danach ging es in Richtung der City Hall und zu Fuß in Richtung Fluß entlang alter, großer Bauwerke wie der National Gallery. Vom Fluß aus ging es dann über eines der Wahrzeichen, den Merlion, weiter mit dem Bus zum Marina Bay Sands, wo wir den Sonnenuntergang auf der Dachterasse genießen wollten.

Die Mirror Balls am Ufer des Singapore Rivers
Der Merlion von Singapur

Danach ging es also zur Skybar Cé La Vi im 57. Stock des Marina Bay Sands. Um überhaupt Zugang zu bekommen muss man unten im Turm 3 ein Ticket lösen, welches 22 Dollar pro Person kostet. Glücklicherweise gilt dieser Wert auch als Verzehrgutschein. Allerdings kosten die Cocktails alle 23 Dollar und dann kommt noch Serviceentgelt und Steuer drauf. In der Summe haben uns die zwei Cocktails etwa 54 Dollar gekostet, dafür hatten wir auch den letzten Tisch direkt am Geländer. Rechtzeitiges Erscheinen (17:30 Uhr) sichert also die besten Plätze für den Sonnenuntergang.

Teure Cocktails, dafür Blick über die Stadt im Cé La Vi

Nur von der Skybar aus konnte man auch einen Blick auf den berühmten Infinity-Pool des Hotels werfen. Dieser ist etwa 150m lang und definitiv einen Blick Wert. Wenn man aber bedenkt, dass die günstigste Übernachtung in dem Hotel etwa 380€ gekostet hatte (Juni 2019), dann würde ich mir als Hotelgast schon einen weniger überlaufenen Pool wünschen, vor allem geschützt vor den neugierigen Blicken hotelfremder Gäste.

Der Infinity-Pool des 5-Sterne Hotels Marina Bay Sands

Insgesamt hat sich der Ausblick von hier oben aber wirklich gelohnt. Wir hatten einen tollen Sonnenuntergang, generell eine super Sicht und zwei nette Cocktails.

Blick auf Gardens by the Bay bei Tag und bei Nacht
Sonnenuntergang über Singapur vom 57. Stock aus
Die Spectra Lichtshow sah von oben nicht ganz so imposant aus

Mit unserer letzten Fahrt mit dem MRT zurück Richtung Hotel wollten wir an der Station Bendemeer eigentlich unseren Pfand für das 3-Tages-Ticket zurückbekommen, leider wird dieser nur an bestimmten Stationen ausbezahlt (unter anderem Lavender, Changi Airport, Chinatown, …), was dazu führte, dass wir noch einmal den Bus nehmen mussten, um zu Lavender zu gelangen, einer von den drei MRT-Stationen in der Nähe unseres Hotels. Die Tatsache, dass man den Pfand nur innerhalb von drei Tgen nach Ablauf des Tickets einfordern kann führt sicherlich auch zu Mehreinnahmen beim Verkehrsunternehmen.

Auf dem Rückweg warfen wir noch einen kurzen Blick auf ein typisches Restaurant, mit arabisch-asiatischen Schwerpunkten. Siraj, der Besitzer des Habib Restaurant war sehr überzeugend und total gesprächig. Zuerst überzeugte er uns, dass er uns um 22 Uhr extra noch eine Gemüsesuppe zubereiten lässt, die wirklich super schmeckte, dann kamen wir für etwa eine Stunde ins Gespräch über “alle” Probleme der Welt. Das war wirklich ein gelungener Abschluss für Singapur!


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