ChaosBlog

Canggu, Bali

22. Jul 2019
ca. 7 Minuten

Vier Nächte in einem touristisch ausgelasteten Ort auf Bali

Anreise Bali

Nach unserer Übernachtung auf dem Changi-Flughafen in Singapur ging es mal wieder mit Singapore Airlines weiter nach Bali. Nach meinem letzten Aufreger über Singapore Airlines hat sich meine Meinung über die Airline nicht verbessert. Auf mein Kundenfeedback habe ich noch keine Antwort erhalten. Auch unsere Flugverschiebung für den Flug nach Bali war nur mit Wartelistenplätzen möglich, weil die Airline einfach keine Sitze für unser Round-the-World-Ticket freigeben wollte. Aber immerhin habe wir unseren gewünschten Flug bekommen und auf den zweieinhalb Stunden von Singapur nach Denpasar gab es konstant schlechtes Essen. Wir hatten eine Art Omelette mit Kartoffeln, was einfach absolut nach nichts geschmeckt hat. Salz und Pfeffer als optionale Zugabe waren auch nicht vorhanden.

Immerhin konnte die Aussicht beim Flug über Indonesien überzeugen

Und als könnte es nicht besser laufen mit unseren Erfahrungen mit Singapore Airlines gab es den nächsten Dämpfer am Gepäckband in Bali, als Katrin’s Name mit einer Reihe anderer Namen auf einem Schild vom Bodenpersonal geschrieben stand. Die Info war, dass ihr Gepäck nicht mit im Flugzeug auf Bali gelandet war und wir sollten doch bitte an den Gepäckschalter kommen. Der einzige positive Gedanke dabei war, dass die Badesachen alle ja zum Glück in meiner großen Tasche verstaut waren. Aber es kam wie es kommen musste: Als am Gepäckband Katrin’s Rucksack auftauchte war schnell klar, dass beim Checkin die Aufkleber vertauscht wurden und meine Tasche Katrin zugeordnet wurde … also war meine Tasche mit den Badesachen weg! 😒

Ob man hier unser Gepäck wirklich wiederfinden kann?

Immerhin, am Gepäckschalter sagte man uns, dass das Gepäck “wahrscheinlich” schon im nächster Flieger mit ankommt und dieser ist mittlerweile sogar schon gelandet. Wir hatten uns für den ersten Flug des Tages entschieden. Es ist schon abgefahren, dass eine Stunde später schon wieder ein Flieger zusätzlich zu den maximal 285 Passagieren vorher noch einmal hunderte neue Gäste “anliefert”. Immerhin kam meine Tasche dann auch irgendwann an und wir konnten dieses Kapitel mit Singapore Airlines abschließen.

Nach diesen Erlebnissen finde ich es besonders interessant, wieder einen aktuellen Beitrag im Netz zu finden, wie gut doch Singapore Airlines ist. Das betrifft wohl einzig und allein die Business Class …

Vom Flughafen in die Unterkunft

Ein neues Land bedeutet immer wieder erst einmal: Bargeld besorgen. An den ersten Geldautomaten direkt nach der Gepäckausgabe bildete sich schon ein leichter Stau. Deswegen versuchten wir einen anderen Geldautomaten zu finden. Allerdings der einzige Automat im Ausgangsbereich wollte uns einfach mit unseren Karten kein Geld geben. Auch im öffentlichen Bereich vor dem Check-In-Bereich gab es keine weiteren Automaten. Somit mussten wir noch einmal zurück zu den allerersten Geldautomaten auf unserem Weg. Diesmal waren zumindest kaum andere Wartende, die hatten uns wahrscheinlich schon längst überholt. Die Schlangen hatten sich wahrscheinlich auch gebildet, weil einer der Geldautomaten noch mit einem Neustart beschäftigt war. Von diesem Anblick musste ich aber dringend ein Foto schießen:

Windows XP als Betriebssystem für einen Geldautomaten - Ohwe!

Ich habe die Befürchtung, dass es weltweit noch andere Geldautomaten gibt, auf denen noch Windows XP läuft. Einfach unfassbar!

Beim Rausgehen wurden wir immer wieder von Leuten angesprochen, die uns ihre Taxidienste anbieten wollten. Man wollte von uns für die 19km bis zur Unterkunft 400000 Rupien (IDR), etwa 25€, also eine Menge Geld für balinesische Verhältnisse. Wir hatten vorab gelesen, dass am Flughafen nur ein Taxiunternehmen eine exklusive Lizenz besitzt. Ein anderes bekanntes Taxiunternehmen Blue Bird darf also nicht in den Flughafen fahren, ist aber sonst im Süden sehr beliebt, weil die Taxis per App gebucht werden können. Der generelle Tipp ist, sich zu Fuß zum Hilton Hotel nebenan durchzuschlagen. Dort kann man sich dann von einem Blue Bird abholen lassen. Allerdings geht der Weg aus dem Flughafen heraus nur die Straße entlang. Es gibt keinen Fußweg. Wir haben es den Einheimischen gleichgetan und sind am Straßenrand mit Sack und Pack aus dem Flughafen spaziert. Wir mussten dann noch eine vielspurige Straße überqueren, bis wir dann irgendwann mal da waren. Alles machbar, aber jeder muss wohl selbst entscheiden, ob es ihm das Wert ist.

Am Ende konnten wir per App ein Taxi bestellen, was 15 Minuten später da war. Der prognostizierte Preis waren etwa 1300000 IDR und damit ein Bruchteil von den Preisen am Flughafen.

Der freundliche Fahrer konnte auch recht gutes Englisch und bereitete uns schon darauf vor, dass es viel (also wirklich viel!) Verkehr nach Canggu geben wird, denn es gibt scheinbar nur eine einzige Straße dorthin. Und in der Tat … für die 19 Kilometer haben wir 1h 40m gebraucht, wobei wir fast eine halbe Stunde nur etwa 200 Meter vorwärts gekommen sind. Da dachte ich mir schon, dass Bali hier nicht so den guten ersten Eindruck vermittelt.

Durch das viele Warten standen dann am Ende etwa 160000 IDR auf dem Taxameter und da der wirklich nette und gesprächige Taxifahrer nun noch seinen leidvollen Rückweg antreten musste haben wir sehr großzügig auf 200k IDR aufgerundet. Er war sichtlich erfreut!

Canggu

Unsere Unterkunft haben wir primär nach guten Bewertungen bei booking.com ausgewählt. Das Shiva Homestay liegt dazu noch einigermaßen nah am Old Man’s Beach, der ein bekannter Surfstrand ist. Und besonders glücklich waren wir darüber, dass wir am Ende einer Sackgasse übernachteten und somit nichts vom ständigen Straßenlärm mitbekamen. Denn der Verkehrslärm auf Bali, zumindest in den Touristengebieten, ist echt nervig. Der Lärm wird natürlich von Autos aber zusätzlich noch von Unmengen Motorrollern erzeugt. Das ist schon der Hammer. Nach all unseren letzten entspannten Monaten fand ich das Verkehrsaufkommen schon extrem nervtötend. Malaysia war auch schon anstrengend, aber Bali setzt dem noch die Krone auf. Das Verkehrssystem ist einfach überlastet!

Nichtsdestotrotz waren wir von dem Strand Old Man’s Beach schon recht angetan. Man hört immer wieder Horrorgeschichten über verdreckte Strände auf Bali, aber davon war hier nichts zu sehen. Der Sandstrand war kilometerlang und auf dem Wasser brachen erstaunlich riesige Wellen.

Der Surfstrand von Old Man's Beach
Happy Hour am Strand in Canggu

Allerdings war der Strand nicht wirklich idyllisch. Eine Strandbar neben der anderen und es waren einfach viel zu viele Menschen! Das klingt alles wahrscheinlich alles weit dramatischer als es war, aber irgendwie war ich noch die menschenleeren Strände aus Australien gewohnt.

Ein schöner Strand mit irgendwie viel zu vielen Menschen

Insgesamt lud der Strand aber auch zu langen Strandspaziergängen ein. Überall sind kleine und große Tempel und irgendwelche hinduistischen Statuen.

Eine Statue am langen Strand von Canggu
Sonnenuntergang am Echo Beach, einem weiteren Surfstrand direkt nebenan

Nicht unerwähnt bleiben soll auch, dass wir nach unserer wunderbaren Surfsession in Australien hier das erste mal wieder auf dem Brett standen. Allerdings waren die Bedingungen nicht so optimal, wie in Rainbow Beach. Die Wellen waren sehr durcheinander und der Boden war meist nicht sandig, sondern felsig. Für Anfänger gibt es sicher bessere Strände, auch wenn Old Man’s Beach stark von Surfschulen frequentiert ist. Die Preise für das Surfboard waren auch spottbillig: 50k IDR (unter 4€) für ein gutes Softboard für zwei Stunden!

Der Vorteil von der touristischen Seite von Bali ist die unglaubliche Essensvielfalt und das zu sehr günstigen Preisen. Wir waren in vielen verschiedenen Restaurants und haben meist vegetarische Köstlichkeiten zu uns genommen. Etwa einen Kilometer von unserer Unterkunft entfernt und damit fußläufig zu erreichen war aber ein kulinarisches Highlight: das vegetarische Restaurant Shady Shack. Das Essen war hier so umwerfend, dass wir fast jeden Tag hier eine Mahlzeit zu uns nahmen. Meist bezahlten wir insgesamt etwa 270k IDR, etwa 18€ für ein sehr üppiges, gesundes Essen. Einfach gut und lecker!

Eines unserer üppigen Frühstücke/Mittagessen im Shady Shack
Eine weitere leckere Bowl im Shady Shack

Fazit

Der erste Eindruck von Bali ist gemischt. Positiv ist das wunderbare Klima, nicht zu heiß und oft eine frische Briese. Das Essen ist grandios und auch generell alle Preise sind nach europäischen Standards echt billig. Der negative Beigeschmack waren der Massentourismus und die damit verbundenen Probleme. Ich bin gespannt, wie mein Fazit nach 30 Tagen ausfallen wird.


Read more...
Cookie-Richtlinie

Diese Website benutzt Cookies, u.a. zur automatisierten Nutzerauswertung mit Google Analytics.

Bitte beachten Sie die Datenschutzerklärung!