ChaosBlog

Kuala Lumpur, Malaysia

19. Jul 2019
ca. 7 Minuten

Besuch in der wuseligen Hauptstadt von Malaysia

Mit dem Bus nach Kuala Lumpur

Nach den Tagen in Malacca ging es am 249. Tag der Weltreise wieder mit dem Bus weiter. Wir hatten uns dafür entschieden, die verbleibenden Tage in Malaysia mit der Hauptstadt Kuala Lumpur zu füllen. Dafür buchten wir am selben Morgen noch ein Onlineticket bei busonlineticket.com und konnten uns so wieder bei dem Betreiber KKKL Express zwei Sitzplätze aussuchen und mit PayPal weniger als 8€ für zwei Personen bezahlen. Grundsätzlich kann man aber auch immer direkt an der Busstation schauen, dass man den nächsten freien Platz bekommt, denn das Angebot ist riesig.

Unser Ziel war das Terminal Bersepadu Selatan (kurz TBS), welches vor Kuala Lumpur liegt und eigentlich von allen Buslinien angefahren wird. Von hier kann man in den Nah- und Regionalverkehr umsteigen, allerdings war das nicht ganz so einfach. Grundsätzlich haben wir uns über Google Maps die Route geben lassen und haben gewusst in welche Richtung die Bahn fahren muss. Leider passt aber die Zugbezeichnung nicht so genau zu der am Bahnsteig. Am Ende half uns Google Maps mit der groben Orientierung, in welchem Gebäude das Bahngleis liegt und dann direkt die Beschilderung vor den Ticketautomaten.

Es ging dann ungefähr 15 Minuten bis zur Station Pudu, von der es eigentlich nur etwa 700 Meter in der Nachmittagshitze waren. Leider ging es dabei über eine Fußgängerbrücke mit vielen Stufen und über eine Straße hinweg mit viel Stau. Generell war die Gegend nicht schön anzuschauen, da es, egal ob Seiten- oder Hauptstraße, doch recht dreckig war. Da hätten wir die RM 6,50 für die Bahn besser in ein Grab gesteckt.

Am Ende erreichten wir durchgeschwitzt unser Greystone Boutique Hotel. Für 23€ die Nacht war das ein guter Preis für ein überdurchschnittlich großes Loft-Zimmer. Es waren zu Fuß nur etwa 15 Minuten zum lokalen Times Square, ein Rieseneinkaufspark mit Hotel, Kino und Indoor-Achterbahn. Das habe ich auch noch nicht gesehen.

Indoor-Achterbahn im Berjaya Times Square
Ein weiteres, abgefahrenes Greiferspiel auf unserer Reise

Die Stadtteile Kuala Lumpur City Centre und Bukit Bintang

Die meiste Zeit hielten wir uns im modernen Bukit Bintang auf und machten auch einen Tagesmarsch zum City Centre, wo die berühmten Petronas Towers stehen. Hier machten wir eine Wanderung durch den KLCC Park, wo man Abends eine Wasser- und Lichtshow geboten bekommt, mit den zwei Türmen im Hintergrund (wenn man auf südlicher Seite des Wassers steht). Allerdings war die Show kein Vergleich zur Show in Singapur. Ganz nett, aber mehr auch nicht.

Die Petronas Towers vom KLCC Park aus fotografiert
Eine Wal-Skulptur im Teich des KLCC Parks
Die Symphony Lake Water Show vor den Petronas Towers

Insgesamt war das Viertel Bukit Bintang aber vor allem Abends echt sehr stark besucht. Nicht nur Blechlawinen verstopften die Straßen, sondern auch entlang der Hauptgeschäftsstraße Jalan Bukit Bintang mit seinen vielen Malls waren gefühlt tausende Menschen unterwegs. Hier frage ich mich, wer das alles jemals kaufen soll, was in diesen vielen Geschäften angeboten wird. Einfach unfassbar!

Abendverkehr in Kuala Lumpur - Stau ist allgegenwärtig
Menschenmassen entlang der Hauptstraße in Bukit Bintang

An einem Abend ging es auch ins Kino des Times Square-Gebäudes, wo wir zusammen für weniger als 8€ den neuesten Spider-Man anschauten. Für den Preis musste ich einfach den dritten Marvel-Film auf unserer Weltreise im Kino anschauen 😇.

Batu-Höhlen

Eine Halbtagestour waren die Batu-Höhlen, etwa 15km von unserem Hotel am Rand von Kuala Lumpur gelegen. Für die Strecke kann man die Bahn nehmen und muss mindestens eine Stunde einplanen. Wir haben wieder ein Grab genommen und konnte die Strecke in etwa 25 Minuten schaffen, für ungefähr 6€.

Die Kalksteinhöhlen sind so groß, dass darin ein hinduistischer Tempel Platz hat. Um dorthin zu gelangen, muss man etliche bunte Stufen erklimmen an deren Seite sich viele Affen tummeln, die es immer wieder auf naive Touristen abgesehen haben.

Der Eingang zu den Batu-Höhlen
Am Fuß der Treppe geht es schon los mit bunten Tempelanlagen
Die bunten Stufen nach oben
Affen suchten überall nach etwas Essbaren
Clever genug, um sich auch an Plastikflaschen zu bedienen, leider nicht clever genug für Recycling
Nicht nur verspielte Bildnisse gehören zur Religion
Der Tempel in der Höhle
Der Hinduismus ist sehr bunt
Der Tempel in der Höhle von der anderen Seite

Die Batu-Höhlen kosten keinen Eintritt. Dafür hat man es auch mit vielen Touristen zu tun, die alle Fotos mit den Affen machen wollen.

Perdana Botanical Gardens

Nach den Höhlen ging es zu den Perdana Botanical Gardens. Dies ist eine große Parklandschaft, die verschiedene Themengärten bietet. Zunächst hatten wir uns im Hornbill Restaurant niedergelassen und haben garnicht damit gerechnet, dass es direkt an den Vogelpark angrenzt. Als Restaurantbesucher kann man zwar nicht in den Park, aber man sitzt in dem Gehege, wo zum Beispiel mehrere Nashornvögel frei fliegen, die mit ihrem Namen (engl. Hornbill) Pate für das Restaurant waren.

Insgesamt waren die botanischen Gärten eine schöne große und grüne Anlage inmitten der stark bebauten Großstadt.

Ein hungriger Gast im Hornbill Restaurant
Blick auf Bäume vor dem Bamboo Playhouse
Blick in den Sunken Garden

Kulinarisches

In Kuala Lumpur kann man genauso wie in Malacca wirklich günstig essen. Von wirklich günstigen Gerichten bei einem kleinen traditionellen Restaurant am Straßenrand oder in einer Mall bis zu teurem westlich-modernen Essen kann man alles haben. Empfehlen kann ich das vegetarische Restaurant Simple Life in der Pavillion Mall. Hier waren die Preise natürlich etwas teurer, aber immer noch weit günstiger als Vergleichbares in Deutschland. Besonders angetan hat uns da aber ein warmer Fruchtsafttee, der wirklich vorzüglich schmeckte.

Zusätzlich muss man in Bukit Bintang definitiv den Jalan Alor Night Food Court erwähnen. Die gleichnamige Straße verwandelt sich Abends in ein Freiluftrestaurant wo rechts und links der Straße kleine Händler und Restaurants ihre Speisen verkaufen. Hier gibt es günstiges asiatisches Essen.

Bunte Dim Sum im Straßenverkauf
Der Jalan Alor Night Food Court
Spieße wurden auf Bestellung frisch gegrillt

Rückreise nach Singapur

Nach 5 Tagen, also am 254. Tag, ging es mit dem Bus zurück nach Singapur. Diesmal stellten wir es cleverer an und fuhren mit einem Grab direkt bis zur TBS. Das Ticket in unserem Wunschbus von KKKL Express hatten wir noch am Morgen wieder online bei busonlineticket.com gekauft. Für nur RM 36 (rund 8€) ging es für uns beide wieder bis kurz vor die Grenze zum Larkin Terminal. Keine vier Stunden dauerte die Fahrt für über 300 Kilometer inklusive einer kurzen Toilettenpause.

Ziemlich nahtlos war der Übergang in Larkin selbst. Dort mussten wir nur zum Ausgang für die Shuttlebusse zur Grenze gehen und direkt beim Fahrer ein günstiges Ticket für gerade einmal RM 3,40 pro Person buchen. Das gleiche System wie schon bei der Einreise nach Malaysia hat uns wieder zurück nach Singapur gebracht: Der Bus fuhr bis zum Grenzposten in Malaysia. Mit dem Gepäck unter dem Arm bekommt man seinen Ausreisestempel und wartet auf ein Shuttle für die Fahrt bis zum Grenzposten in Singapur. Dort wird mit Sack und Pack die Einreise nach Singapur vollzogen. Hier muss man erneut ein Einreiseformular ausfüllen. Lustigerweise mussten wir diesmal als Aufenthaltsdauer einen Tag angeben, allerdings ohne Hotelangaben, denn wir wollten uns das teure Hotel in Singapur sparen und am Flughafen die Zeit verbringen. Dies war auch nach kurzer Erklärung beim Grenzbeamten kein Problem. Danach mussten wir nur den passenden Bus zur Queen Street finden und nach weniger als zwei Stunden waren wir wieder zurück in Singapur.

Vom Busbahnhof Queen Street ging es dann mit der MRT zum Changi Airport. Insgesamt waren wir nun etwa 9 Stunden unterwegs gewesen, als wir gegen 19 Uhr am Airport ankamen. Dort suchten wir uns erstmal etwas Essbares. Im Laufe des Abends konnten wir noch einchecken und das Gepäck aufgeben, so dass wir am späten Abend schon den “Sicherheitsbereich” betreten konnten. Diesen sogenannten Sicherheitsbereich kann man am Changi Airport komplett ohne Sicherheitskontrolle nur mit seinem Ticket betreten. Echt schräg. Die eigentliche Sicherheitskontrolle passiert erst vor dem Gate.

Der Abflugbereich des Flughafens in Singapur ist auch echt eine Nummer für sich. Wir hatten im Terminal 2 sogar ein kostenloses Kino. Es gab auch Plätze, wo man (leider nicht über Nacht) an verschiedenen Konsolen spielen konnte. Leider waren die Sitzgelegenheiten nicht so genial. Es gab zwar eine überschaubare Anzahl von Polstermöbeln, diese waren aber im Boden verschraubt, so dass man sie nicht umstellen konnte. Insgesamt keine bequeme Übernachtungsmöglichkeit, vor allem wenn dann die Sitzecke nachts für eine Stunde gesperrt und gereinigt wird. Später kamen dann noch Sicherheitsbeamte und wollten von allen Schlafenden (!) die Tickets sehen, dass sich auch ja niemand illegal in dem Flughafen aufhält.

Nichtsdestotrotz haben wir die Nacht überstanden und am nächsten Morgen ging unser Flug pünktlich in Richtung Bali. Dazu mehr in einem späteren Beitrag.


Read more...
Cookie-Richtlinie

Diese Website benutzt Cookies, u.a. zur automatisierten Nutzerauswertung mit Google Analytics.

Bitte beachten Sie die Datenschutzerklärung!