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Argentinien


Von Feuerland bis in die Tropen

Argentinien ist von der Fläche das achtgrößte Land der Welt. Es ist einfach unmöglich, mit einer Reise auch nur annähernd das ganze Land zu sehen. Wir waren Ende Januar 2019 bis Mitte Februar in Argentinien. Die Reise begann in Patagonien und ging mit dem Mietwagen bis zur Südspitze von Feuerland. Danach ging es mit dem Flugzeug an die brasilianische Grenze, um dort das weltgrößte zusammenhängende System von Wasserfällen zu sehen. Danach hatten wir noch ein paar Tage in der Hauptstadt Buenos Aires.

Alle Bilder von Argentinien

In der kurzen Zeit ist es schwer spezielle Highlights herauszuarbeiten. Insgesamt würde ich persönlich alles empfehlen, was wir an Landschaften gesehen haben, seien es Patagonien / Feuerland oder auch die Iguazu-Wasserfälle. Buenos Aires selbst als Stadt war ein (erwartet) krasser Gegensatz zu der Natur. In Buenos Aires haben mich am meisten die riesigen vielspurigen Straßen und massiven Bauwerke beeindruckt.

Meine Top 4 Highlights

Iguazu-Wasserfälle

Die Iguazu-Wasserfälle mitten im Regenwald sind ein imposantes Naturschauspiel. Wir hatten mehrere Tage in Puerto Iguazú verbracht und von dort den Nationalpark mit den Wasserfällen besucht. Neben den Wasserfällen gab es als Bonus auch noch niedliche Nasenbären zu sehen.

El Chaltén

In wunderbarer Naturkulisse kann man in El Chaltén wandern und klettern. In der Ferne sieht man viele Gletscher.

Perito Moreno-Gletscher

Der Perito-Moreno-Gletscher bietet kleine Wanderungen in sicherer Entfernung entlang der Gletscherwand. Hier kann man sich einfach hinsetzen und dem Knacken vom Gletschereis zuhören. Ausgangspunkt war der sehr touristische Ort El Calafate.

Feuerland

Entlang der inoffiziellen Panamericana kommt man bis nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt. Hier befindet sich auch der Nationalpark Tierra del Fuego, der wunderschöne Landschaften bietet, durchzogen von Flüssen und Seen. Bei unserem Besuch hatten wir sehr viel Glück mit dem Wetter, so dass wir dort auch Baden gehen konnten. Normalerweise ist Feuerland eher kalt und windig. Vielleicht hätte es Feuerland dann nicht auf meine Highlightliste geschafft.

Wissenswertes / Tipps

Fortbewegung / Übernachtung

Wir hatten unseren Mietwagen für die Patagonienrundreise in Chile angemietet. Für unsere Stationen ist ein Allradantrieb nicht notwendig gewesen. Ein Auto mit mehr Bodenfreiheit ist zu empfehlen, wenn man auch einmal Schotterstraßen (Beispiel Ruta 7) fahren will. Ansonsten reicht ein normaler PKW. Da man in Patagonien oft zwischen Chile und Argentinien wechseln muss, muss der Vermieter eine spezielle Bescheinigung für die Zollbeamten ausstellen. Ohne die darf mich nicht über die Grenze. Dies gilt für unsere Reise ausgehend von Chile, ich denke aber, dass es auch für argentinische Mietwagen so wäre.

In der Gegend um El Calafate und El Chaltén kann man mit genügend Geduld und einer Einschränkung bei der Flexibilität auch gut mit dem Bus vorwärts kommen. Dies ist sicher auch eine Option, wenn man nicht einen günstigen Mietwagen bekommen kann.

Die meisten Übernachtungen haben wir ein paar Tage vorher gebucht und haben da meist auf booking.com vertraut. Auch bei recht kurzfristiger Buchung bezahlten wir meist um die 50 USD. Die teuersten Ecken waren El Chaltén und El Calafate mit bis zu 80 USD für zwei Personen im Doppelzimmer. Wichtig zu wissen ist, dass die Hotelpreise meist exklusive der 21% Mehrwertsteuer sind. Diese entfällt für Ausländer, wenn sie mit Kreditkarte in US-Dollar bezahlen oder schon extern über das Buchungsportal bezahlt haben.

Verpflegung

Ich würde behaupten, dass die Preise immer ein wenig günstiger als in Deutschland waren, sowohl im Restaurant als auch im Supermarkt. Leider ist es schwer, in Patagonien etwas weniger Fleisch zu essen, da oft das Angebot fehlt. Das kann man nur bei der Selbstversorgung beeinflussen. Ansonsten heißt es im Restaurant: Fleisch, Fleisch, Fleisch!

Mobilfunk / Internet

In einem kleinen Supermarkt habe ich eine Movistar SIM-Karte geholt. Die Karte muss umständlich aktiviert werden: Man braucht eine Internetverbindung (Hotel/Restaurant) und muss dem Movistar-Bot bei Facebook oder Twitter eine Nachricht “#NOMI” schicken, dieser schickt einem dann auf Spanisch weitere Instruktionen. Neben Fotos von sich selbst mit Ausweis muss man auch eine Quittung von einer Unterkunft sowie den genauen Abflug angeben. Ziemlich umständlich, aber es geht noch komplizierter. Es gibt mehrere Boni beim Aufladen. Ich hatte mich für Multiplicate entschieden, da es in der Summe günstiger war, als ein einfaches Datenpaket zu buchen. Bei gewissen Aufladebeträgen gibt es bis zu siebenfaches Guthaben, d.h. für ca. 3 € aufladen und 21 € bekommen. Von dem Guthaben werden dann immer wieder die Paketpreise abgezogen. Das waren im Februar 14 ARS für 50 MB Daten (weniger als 30 Cent). Diese werden immer weiter abgebucht bis man dem per SMS widerspricht und dann bis Ende des Tages nur noch mit langsamer Geschwindigkeit surfen kann. Positiv an Movistar war, dass sie scheinbar in El Chaltén ein Roaming-Abkommen mit dem staatlichen Provider Personal haben. Dadurch gab es sogar im abgelegenen El Chaltén (immerhin) langsames Internet mit Edge-Geschwindigkeit.

Ansonsten war die Versorgung mit WLAN in den Unterkünften einigermaßen ordentlich.

Geld

Das Thema Geld ist ein wirklich spannendes. Durch die starke Inflation wird an den Geldautomaten ordentlich abgezockt. Als wir in Patagonien über die Grenze kamen, hatten wir direkt versucht an mehreren Banken Geld abzuheben. Alle Banken hatte irrsinnig niedrige maximale Abhebesummen und horrende Gebühren. Das bedeutet dass uns am Automaten 2000 ARS angeboten wurden und da noch einmal über 200 ARS Gebühren für die Abhebung dazu kommen sollten. Kein Automat war zu finden, der nicht diese Gebühren erhob. Der Witz an der Sache: Alle unsere Kreditkarten haben eine minimale Abhebesumme von 50 € und die maximalen 2000 ARS sind knapp unter diesen 50 €. Die Fehlermeldung war absolut nichtssagend und wir kamen erst viel später darauf. Die höchstmöglichen Beträge waren 4000 ARS bei ca. 225 ARS Gebühren, was immer noch über fünf Prozent entspricht. Mangels US-Dollar konnten wir auch nicht prüfen, wie die Kurse gewesen wären, wenn man Bargeld tauscht. Daher sollte man versuchen, an jeder Ecke mit Kreditkarte zu bezahlen, wenn die Möglichkeit besteht. In allen großen Supermärkten und Restaurants war das möglich.

Fazit

Wenn man die Möglichkeit hat, Patagonien besuchen zu können, dann gibt es von mir eine klare Empfehlung. In Kombination mit Chile sind wir insgesamt 3500 km mit dem Auto gefahren und dafür waren die zwei Wochen sehr knapp bemessen. Wir hatten auch nie ein unsicheres Gefühl. Jeder muss sich aber darüber bewusst sein, dass es in dieser Ecke der Welt auch viele Mobilfunklücken gibt, die beim Fahren und Wandern auftreten und man teilweise weit und breit der Einzige auf der Straße ist. Nicht umsonst heißt es in vielen Ratgebern, dass man für Patagonien zwei Ersatzräder mit dabei haben sollte.

Schnappschüsse von Argentinien


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