Anreise von Westport
Nach dem Strand und den Feierlichkeiten zu meinem Geburtstag in Westport haben wir uns am 165. Tag der Weltreise weiter auf in den Norden gemacht. Es ging entlang kurviger Straßen durch die Berge, wo wir bei tollem Wetter wieder für einige Fotos anhalten konnten.
Nach über 200 langen Kilometern, erreichten wir Motueka, wo es einen der wenigen freien Stellplätze gab. Zuvor nutzten wir noch das WLAN des hiesigen McDonald’s bei einem Mochachino, danach übernachteten wir direkt vor dem Strand im Motueka Beach Reserve, was zum Abend hin (Mangels günstiger Alternativen) stark gefüllt war. Direkt angrenzend war das Salzwasserbad, welches ein künstlicher Pool mit Meerwasser ist, welcher bei Ebbe trotzdem das Wasser behielt.
Gebirgspassage
Um von Motueka nach Norden zu den Highlights der Gegend zu kommen, muss man Takaka Hill bezwingen, einen Gebirgspass, der sich so sehr durch das Gebirge schlängelt, dass man mit dem Campervan über längere Strecken nur knapp 30 km/h fahren kann. Die Route ist aber sehr sehenswert, vor allem gibt es einen guten Ausblick vom Gipfel, wenn das Wetter mitspielt.
Hat man den Anstieg erst einmal geschafft, geht es eine wesentlich breitere Straße wieder (kurvig) nach unten. Wir entschieden uns für den Collingwood Holiday Park, welcher der nördlichste Platz ist, der auch WLAN im Angebot hatte (jaja, die Internetsucht). Für nicht ganz billige 42 NZD gab es Meerblick direkt aus dem Auto, heiße Duschen, Waschmaschine und für 5 NZD extra noch durchschnittliches Internet (10 GB für 24h). Das Vodafone-Netz war hier manchmal ein gutes Backup, wenn es denn mal schneller gehen musste.
Leider hatten wir nicht so gutes Wetter und hatten bei Regenschauern den nächsten Tag die meiste Zeit im Campervan verbracht und somit auch noch um eine Nacht verlängert. Nach der zweiten Nacht ging es bei bewölkten Himmel weiter an (fast) den nördlichsten Punkt der Südinsel: Wharariki Beach.
Wharariki Beach
Hier sollte man sich auf vom Meer ausgespülte Höhlen und Felsbögen freuen, genauso wie man mit Glück Seelöwen sehen sollte. Das alles geht aber nur bei Ebbe, da nur die Ebbe den stark hügeligen Sandstrand freilegt. Zuerst waren wir doch ein wenig enttäuscht, weil es nur zwei Seelöwen unter einem Felsvorsprung zu sehen gab. Nichts spektakuläres, wenn man schon zum Beispiel auf den Galapagosinseln war. Als wir dann aber weiter den Strand erkundeten gab es in mehreren “Ecken” kleine natürliche Becken, mit Meerwasser gefüllte Sandlöcher. In mehreren waren dort Babyseelöwen, die drollig miteinander spielten! Das war tatsächlich etwas besonderes. Wir hatten zwar schone viele süße Momente auf Galapagos, aber noch keine zwei verspielten Babies, die in den Pools sogar wie Flipper aus dem Wasser sprangen.
Abel Tasman National Park
Vom nördlichsten Punkt ging es wieder nach Süden zum Abel Tasman National Park. Dieser Nationalpark ist für seine vielen Wanderwege und Traumstrände bekannt. Die Anfahrt erfolgt von Takaka aus die letzten 30 Minuten über einen weiteren Berg auf einer Schotterstraße, die man förmlich entlangkriecht, weil in jeder Kurve ein anderes Auto sein könnte. Insgesamt aber ist das auch für Campervans mit Geduld ohne Probleme machbar. Am Ende liegt der Totaranui Campground, der vom DOC betrieben wird. Bis Ende April gilt hier noch die Hauptsaison und man bezahlt stolze 15 NZD pro Person und Nacht. Das war bis dahin der höchste Preis, den wir bezahlen mussten, dafür dass man Spültoiletten und (immerhin) Kaltwasserduschen bekam. Der Campground ist so groß, dass er in mehrere Bereiche unterteilt ist. Wir fuhren alles in beide Richtungen ab und fanden schließlich Stellplatz A1, wo wir tatsächlich die direkteste Verbindung zum Meer mit Meerblick hatten und trotz der Abgeschiedenheit gab es hier ganz schwaches Vodafone-Signal 😇
Am darauffolgenden Tag machten wir von hier eine Halbtageswanderung zur Goat Bay. Leider hatten wir wieder mit mehrheitlicher Bewölkung zu tun und hatten farblich noch Spielraum nach oben. Trotzdem zeichnete sich entlang der fast 6 km und ingesamt 230 Höhenmeter ein Bild von schönen, (zu dem Zeitpunkt) einsamen Stränden ab.
Nach dem Ausflug ging es dann zurück zum Auto und dann über den Takaka Hill zurück gen Süden. Auf dem Weg dahin kam endlich mal wieder die Sonne hinter den Wolken hervor und bot noch ein ein schönes Bild vom Tata Beach als Teil der Golden Bay.
Unterhalb von Motueka fanden wir noch einen wunderschönen Stellplatz im McKee Memorial Reserve, wo man für 6 NZD pro Person und Nacht schlafen konnte. Direkt neben dem Wasser beim Rauschen der Wellen einschlafen: unbezahlbar und tollerweise war der Stellplatz aktuell kostenlos.
Damit war dann unser sechstägiger Aufenthalt im Tasman District zu Ende und wir zogen weiter entlang der Küste in Richtung Osten.