Als wir am 71. Tag unserer Weltreise in San Pedro de Atacama ankamen, mussten wir uns erst einmal ein wenig erholen. Seit Uyuni hatten wir mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen, wir vermuten es waren weniger gute Spaghetti Carbonara …
Generell war es ein anstrengender Klimawechsel, denn in der Bolivianischen Hochebene hatten wir zwar Sonne, die Luft war aber sehr frisch und wir hatten alles zwischen 5 und 15°C. In San Pedro de Atacama, fast 2000m tiefer als zuvor war plötzlich echter Sommer mit tagsüber fast 30°C.
Von San Pedro de Atacama kann man auch Touren nach Bolivien starten. Dies konnten wir aber natürlich schon abhaken. Auf chilenischer Seite gab es natürlich noch mehr zu sehen. Wir entschieden uns für zwei Halbtagestouren, wo wir uns dachten, landschaftliche Abwechslung zu erleben. Eine Tour zu einem aktiven Vulkan auf chilenischer Seite haben wir gelassen, da wir dies schon in Bolivien hatten, wenn auch nicht ganz so groß.
Valle de la Luna
Das Valle de la Luna ist nur wenige Kilometer von San Pedro de Atacama entfernt. Mit einem privaten Bus und mit acht anderen Touristen ging es dorthin, um die Mondlandschaft zu bestaunen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich nicht wirklich verstehe, wieso es Mondlandschaft heißt, schießlich waren die Steine nicht wirklich weiß, wie auf dem Mond.
Es wechselten sich hier hohe Felsen mit Sanddünen ab. Ich denke die Bilder belegen, dass es hier ein wenig an Weiß fehlt, um es wie auf dem Mond aussehen zu lassen.
Hier konnte man aber wunderbar die Kraft der Natur bezeugen. Die Schichten des Bodens wurden zu riesigen Felsen aufgetürmt und offenbarten ihre Gesteinslinien. Das Valle de Luna entstand auf einem riesigen Salzkegel, der aufgrund des vulkanischen Ursprungs über die Jahrmillionen nach oben gedrückt und oben durch die Erosion abgetragen wurde.
Die Salzkristalle lagern sich auf dem normalen Gestein an und bilden interessante Formen.
Kurz vor Abschluss der Tour hielten wir noch für einen kurzen Stopp in einem ausgetrockneten Flußlauf des Valle de la Muerte, dem hießigen Tal des Todes.
Das vermeintlich ausgetrocknete Tal bestand zu großen Teilen aus Tonerde. Große Risse durchzogen den Boden. Wenige Zentimeter unter der Oberfläche hatte aber der Ton noch Feuchtigkeit, was bei der Umgebung sehr unerwartet war.
Das letzte Ziel der Tour war ein Aussichtspunkt über das Valle de la Muerte, um den Sonnenuntergang zu sehen. Mehrere hundert Leute drängten sich hier am Abgrund, um die beste Sicht über das Tal zu haben. Der Ausblick war über das Tal war schon ganz anders, als sich im Flußlauf zu befinden. Die Formen der Felsen haben schon etwas besonderes.
Am Ende wurden wieder zurück nach San Pedro gebracht und wir hatten eine interessante, sechsstündige Tour mit einem guten, englischsprechenden Guide. Die Tour kostete bei dem etwas teureren Anbieter Turistour $15000 für ca. 5,5 Stunden. Es kamen noch ein paar wenige tausend Pesos für den Eintritt in die beiden Parks dazu.
Valle del Arcoiris
Das Regenbogental Valle del Arcoiris stand am nächsten Tag auf unserem Programm. Das Tal ist etwas weiter weg von San Pedro und somit ist die Tour mit $32000 auch erheblich teurer. Auch hier hatten wir wieder einen super Guide, der gutes Englisch sprach und alles mögliche erzählen konnte.
Das Regenbogental bestand aus Felsen in unterschiedlichsten Farben. Diese entstanden durch die unterschiedliche Oxidation nach dem Austrocknen des sich früher hier befindlichen Sees.
Nur wenige Male im Jahr regnet es so viel, dass hier meterhoch das Wasser steht. Unser Guide erzählte uns, dass sie dann die Tour mit dem Kanu machen. Ich hoffe nicht, dass das nur ein Witz war.
Zum Abschluß der Tour führte uns unser Guide, ein promovierter Archäologe, noch zu bedeutenden Wandmalereien. Hier erzählte er uns, wie vier verschiedene Epochen in den Wandmalereien zu finden sind. Es handelte sich früher um einen wichtigen Handelsplatz und die Händler verewigten sich hier in den Steinwänden.
Sternenbeobachtung
San Pedro de Atacama ist auch bekannt für die Möglichkeit, die Sterne zu beobachten. Die Kombination aus Höhe, trockener und somit klarer Luft und dem häufig guten Wetter zeichnet die Atacamawüste eigentlich als Sternbeobachtungszentrum aus. Das hatten wir an unserem letzten Tag eigentlich vor, allerdings wurde die Tour wegen starker Bewölung abgesagt. Somit mussten wir uns mit dem bolivianischen Sternenhimmel ohne Sternenführer zufrieden geben.