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Salar de Uyuni

14. Jan 2019
ca. 6 Minuten

Besuch der größten Salzwüste der Welt

Wahl des Anbieters

Nachdem wir nun in Uyuni waren und nur den groben Plan hatten, am Ende des Aufenthalts in Bolivien in Chile rauszukommen, konnten wir ein wenig Recherche betreiben und den optimalen Touranbieter finden. Auf der Hauptstraße in Uyuni tummelt sich ein Anbieter neben dem anderen. Vorabinfos und auch Infos von anderen Reisenden brachte uns dazu, direkt einzelne Anbieter anzusteuer. Der Anbieter Red Planet wurde direkt von uns ausgeschlossen, da wir immer wieder hörten, dass sie die gleichen billigen Touren anbieten, wie alle anderen, nur zu höheren Preisen.

Zuerst gingen wir zu Salty Desert. Die Dame dort konnte einigermaßen Englisch und erklärte uns das Programm für eine Dreitagestour (mit zwei Übernachtungen). Bei den Touren fährt man immer im Jeep einen Tag durch die Salzwüste Salar de Uyuni und ist danach weiter unterwegs in den Süden zum Nationalpark von wo man aus am letzten Tag über die Grenze nach Chile geht. Aufgrund der begonnenen Regenzeit gab es aber schon eine gravierende Einschränkung: die Salzwüste konnte nicht durchfahren werden, wegen zuviel Wassers. Normalerweise kann man zwei Inseln innerhalb der Salzwüste besuchen, diese waren aber auf Grund des Wassers nicht zugänglich, dafür konnte man auf der Tour bei Sonnenschein mit eindrucksvollen Spiegelungen rechnen. Am Ende bot uns die Dame die Tour für 820BS je Person an, circa 105€. Hätten wir noch einen englischen Führer gewollt, hätte dieser insgesamt $150 extra gekostet. Stutzig machte uns ein ausgehängtes Schild, welches aussagte: ein Guide für drei Fahrzeuge. Wir sollten also in einer Gruppe von drei Fahrzeugen fahren, jeweils maximal 6 Touristen pro Fahrzeug und ein Guide für alle. Jede zahlende Gruppe hätte dann den Guide für $150 bezahlt und nur anteilig bekommen … ein cleveres Geschäftsmodell!

Wir fragten dann auch nach einer privaten Tour, wo wir allein unterwegs wären. Diese hätte für das gesamte Auto 5200BS gekostet, knapp 700€. Dazu wäre dann noch der englische Führer gekommen. Ein paar Häuser weiter bei World White Travel hätte alles nahezu identisch gekostet, allerdings war die Verkäuferin nicht so freundlich, wie die in Salty Desert. Wir waren aber noch auf der Suche nach einer weiteren Agency und zwar von Creativetours. Wir hatten einen (deutschen) Angestellen in Copacabana kennengelernt und Katrin hatte auch vorher schon positive Berichte gehört. Erst im zweiten Anlauf fanden wir den Anbieter, der in Uyuni als Uyuni Expeditions offeriert. Die Einheimische konnte sehr gutes Englisch und überzeugte uns sehr. Wir konnten die Tour individuell beeinflussen und buchten hier einen englischsprechenden Fahrer für $180, womit ein zusätzlicher Führer entfiel. Ebenso wurde die Tour als Semi-Private, also halbprivat offeriert, d.h. maximal vier Gäste. Am Buchungstag, einen Tag vor geplanter Abreise, waren wir aber allein. Für eine private Tour ging der Preis auch in Ordnung, auch wenn er höher war, als bei den anderen Anbietern. Als Modifikation bauten wir am letzten Tag noch einen längeren Aufenthalt vor der Grenze ein. Normalerweise werden die Touristen am letzten Tag gegen 9 Uhr schon an der Grenze abgesetzt, um den öffentlichen Bus nach San Pedro de Atacama zu bekommen. Unserer Meinung nach hat man dann aber weniger vom Tag und muss so früh los, dass auch die Lichtverhältnisse für Fotos noch sehr suboptimal sind. Wir buchten also den Grenzübertritt spätmöglichst, was 13 Uhr bedeutete. Dafür mussten wir dann auch einen privaten Fahrer aus Chile buchen, der uns von der Grenze exklusiv abholen sollte. Das ganze kostete satte $103 pro Person mehr! Da wir nach dem ersten Tag wieder nach Uyuni zurückfahren würden, handelten wir auch aus, dass wir in unserem Hotel in Uyuni bleiben konnten, um nicht unnötig mit Packen beschäftigt zu sein.

Wie ihr auf den folgenden Seiten lesen werdet, haben wir aber alles richtig gemacht und das Geld gut investiert, zumindest haben wir den teuren Preis nicht bereut. Inklusive englischem Fahrer ($180) und dem späteren Grenzübertritt (2x$103) bezahlten wir bar 8500BS, also umgerechnet 1070€.

Tag 1 - Die Salzwüste

Es hatte sich am Vorabend schon per WhatsApp angekündigt: Unser geplanter, englischsprachiger Fahrer Marco fuhr gerade eine Tour in entgegengesetzter Richtung zu Ende. Das Pärchen sollte an ihrem letzten Tag die Salzwüste besuchen. Somit fuhren wir an unserem ersten Tag in einer Vierergruppe in Richtung der endlosen, weißen Salzwüste. Wir mussten knapp 30 Minuten in den Norden fahren, wo das Dorf Colchani den östlichen Eingang zum Salar de Uyuni bildet. Gleichzeitig ist Colchani auch ein Dorf, was vom Salzabbau und von den Salztouristen lebt. Hier befindet sich ein kleines Salzmuseum und ein Markt. Hier konnte man sehen, wie aus dem Salzsee gewonnene Steine als Ziegelsteine zum Hausbau verwendet werden!

Ziegelsteine aus Salz vor einem Salzhaufen

Ebenso wurden die wenigen Phasen der Herstellung des hiesigen Speisesalzes gezeigt, genauso wie riesige Salzkristalle.

Ein wirklich riesiger Salzkristall

Natürlich wurden auch wieder Strickwaren verkauft. Im Vergleich zu La Paz waren die Preise aber hier wirklich günstig.

Danach ging es weiter zum Eingang der Salzwüste. Kurz dahinter war alles eine riesige Fläche aus Braunweiß, so weit das Auge reichte. Die Ansammlung von Autos verflüchtigte sich nach den ersten Metern, weil jedes Auto in irgendeine andere Himmelsrichtung davoneilte. Die gesamte Salzwüste war dabei immer wieder in großen Flächen mit Wasser bedeckt. An diesen Stellen konnte und wollte unser Fahrer Marco auch nicht schneller fahren, da das Salzwasser sonst im Motorraum für Ärger sorgen würde. Also fuhren wir schön langsam und sicher immer tiefer in die nasse Saltwüste.

Da wir erst recht spät am Vormittag losgefahren sind war unser erster Stopp die Mittagspause. Marco suchte einen einsamen Punkt irgendwo in der Salzwüste, richtete das Auto entsprechend dem Wind aus und parkte. Dann hatten wir Zeit, Fotos zu machen während er das Mittagessen vorbereitete. Südamerikanisch typisch gab es vorbereitetes Hühnchen mit Beilagen. Sogar Wein hatte Marco mitgebracht. Es sah sehr exquisit aus:

Unser Lunchbuffet aufgebaut mitten in der Salzwüste

An dem Standort war alles über weite Teile mit einem Film von Wasser überzogen, meist keine zwei Finger breit, so dass man ohne Gummistiefel auch mit Wanderschuhen stehen konnte. Wir waren mit Flip-Flops vorbeitet und das Wasser war durch die Sonne auch angenehm warm. Die Reflexionen sorgten auch dank des super Wetters für tolle Motive.

Wolkenreflexion im Wasser der Salzwüste
Der Horizont verschwimmt!
Wir, mitten in der Unendlichkeit!

Ein späterer Stopp war dann für die typischen Perspektivfotos. Unser Fahrer Marco war der Profifotograf und sagte uns dauernd was wir noch alles machen könnten. Er nahm dafür unsere Telefone und fotografierte in einer Tour. Alle Posen waren am Anfang für uns schon ziemlich merkwürdig, die Ergebnisse dafür umso besser.

Rapunzel lass dein Haar herunter!
Eine akrobatische Leistung

Wie auf dem letzten Foto zu sehen hatten wir trotz der ursprünglich geplanten Tour zu zweit auch zu viert eine Menge Spaß. Das schweizer Pärchen Erika und Daniel waren dabei definitiv eine Bereicherung für die Tour. Für die Salzwüste muss man daher klar sagen, es macht in einer größeren Gruppe einfach mehr Spaß!

Während unserer Stopps und auch während der Fahrt kam auch mal wieder die Drohne zum Einsatz und machte wirklich tolle Aufnahmen. Ein kurzer Clip ist schon fertig. Ein vollständiges Video der drei Tage wird noch erstellt.

Nach 17 Uhr waren wir dann mit allem fertig und Marco, unser Fahrer, wollte uns wahrscheinlich gern zurück nach Uyuni fahren. Aber wir wollten unbedingt den Sonnenuntergang abwarten. Wir warteten dann tatsächlich noch im Auto auf den Sonnenuntergang. Leider war es sehr bewölkt, so dass die Fotos nicht ganz so beeindruckend wurden, wie wir uns erhofft haben.

Sonnenuntergang über dem Salar de Uyuni

Am Ende ging es dann nach einem unglaublichen Tag zurück nach Uyuni, wo wir uns auf die nächsten zwei Tage im Hochland von Bolivien freuen konnten. Diese Tage beschreibe ich im nächsten Blogpost.


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