Es ist immer schwierig das richtige Gleichgewicht zwischen Informationen und Bildern zu finden. Nach unseren Tagen in Milford Sound haben wir keine großen Unternehmungen durchgeführt und sind eigentlich ungetrieben weitergereist, daher gibt es hier eine Zusammenfassung. Wir wollten natürlich irgendwann in den Norden, was uns bei unserer Rundfahrt nur über Queenstown möglich war. Aufgrund der starken Unwetter vor unserem Besuch von Milford Sound hat es im Westen bei den beliebten Fox Gletscher und Franz Josef Gletscher eine Brücke der einzigen Straße weggespült. Dadurch konnten wir dort nicht mehr in den Norden fahren. Somit war uns die Entscheidung aber leicht gefallen, über die “Mitte”, also Queenstown hochzufahren.
Auf der Rückfahrt von Milford Sound kamen wir wieder durch Te Anau durch. Hier war kein Freedom Camping möglich, daher hielten wir hier zwei Nächte im Lakeview Kiwi Holiday Park, direkt am Lake Te Anau der mit klarem Wasser (im Sommer) zum Baden einlädt. In Te Anau sündigten wir auch mal wieder, als wir nach einigen Wochen Fleischverzicht uns einen großen Teller Surf’n’Turf im The Olive Tree Cafe teilten. Tatsächlich war das Stück Rindfleisch eins der besten, was ich je gegessen habe. Der Preis mit über 40NZD für den einen Teller war aber gepfeffert.
Da wir Milford Sound aufgrund der guten Wettervorhersage vorgezogen hatten, mussten wir die südlichste Stadt auf der Südinsel Bluff vorher auslassen. Daher fuhren wir von Te Anau nicht die kürzeste Strecke nach Queenstown, sondern fuhren direkt wieder an die südliche Küste, um nichts auszulassen. Auf dem Weg hielten wir unter anderem an einer Hängebrücke über den Waiau River.
An der Südküste angekommen übernachteten wir zwei Nächte kostenlos am Monkey Island Beach, da das Wetter sehr wechselhaft war. Immerhin kam hin und wieder die Sonne raus, so dass wir uns eigentlich nicht beschweren konnten. Der Strand mit seiner Steilküste und die kleine vorgelagerte Insel Monkey Island gaben ein gutes Fotomotiv ab.
Durch die zwei Nächte konnten wir uns auch entscheiden, was wir als nächstes machen. Im Gespräch war Stewart Island vor der Küste von Bluff. Da unsere Zeit in Neuseeland aber immer knapper wurde und auch die Überfahrt pro Person knapp 200 NZD kosten sollte und wir für die Übernachtung auf den Tracks auch Reservierungen gebraucht hätten, entschieden wir uns gegen Stewart Island. Am nächsten Tag fuhren wir trotzdem noch nach Bluff. Hier strahlte die Sonne und wir stoppten an der Südspitze des kleinen Hafenstädtchens, welches für seine Austern bekannt ist.
Nach dem Umweg über Bluff hätten wir es nicht mehr ins über 200 km entfernte Queenstown geschafft. Daher hielten wir noch einmal in Lumsden für die Nacht. Queenstown liegt an dem riesigen See Lake Wakatipu, an dem sich die Straße bis nach Queenstown entlangschlängelt.
In Queenstown stoppten wir zuerst, um unsere Vorräte aufzufüllen. Ein typischer Einkauf sieht dann bei uns so aus:
Leider regnete es die meiste Zeit, so dass Queenstown sicher nicht in dem Glanz erstrahlte, wie vielleicht bei Sonne. Generell empfanden wir Queenstown als sehr touristisch und eher mit einem teuren Wintersportort zu vergleichen. Die Umgebung hat aber sicher einen positiven Effekt auf die Lebensqualität: ein riesiger See umgeben von Bergen und Wäldern.
Mit dem groben Ziel, weiter in den Norden zu fahren, verließen wir Queenstown noch am Nachmittag, um knapp 60 km entfernt einen Freedom Campground bei Lowburn anzusteuern. Aufgrund des sehr wechselhaften Wetters und der Tatsache, dass man hier guten Mobilfunkempfang hatte, blieben wir hier zwei Nächte. Dabei hatten wir wetterbedingt gute Fotomöglichkeiten mit Regenbögen und Sonnenuntergängen.
Aufgrund des Regens in der Nacht und der stark gefallenen Temperaturen kam es dann dazu, dass wir am ersten Morgen aufwachten und auf den Berggipfeln um uns herum frischen Schnee entdeckten.
Der Neuschnee läutete hier in den Bergen tatsächlich weitere frostige Nächte ein. So hatten wir nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt. Da waren wir froh, dass wir zusätzlich noch Schlafsäcke dabei hatten, die wir nun einweihen konnten.
Das war die eher fotografische Zusammenfassung von 7 Tagen im Südwesten von Neuseeland. Rückblickend fragt man sich schon, wo die Zeit geblieben ist. Aber wir haben aus dem wechselhaften Wetter das Beste und vor allem uns keinen Stress gemacht. Anstatt von direkt 220 km von Te Anau nach Lowburn sind wir einen kleinen Umweg gefahren, insgesamt knapp 500 km. Das nächste Ziel sollte dann der Mount Cook National Park werden, den wir danach ansteuerten.