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Zwei Tage auf dem Titicacasee

23. Dec 2018
ca. 4 Minuten

Ausflug zu den schwimmenden Inseln der Uros, Übernachtung auf Amantani und Rückweg über Taquile

Von Puno aus ging es am 47. Tag der Weltreise mit dem Boot raus auf den Titicacasee. Der erste Stopp der Tour war circa 5km vor Puno bei den Uros, einem Volk welches auf insgesamt 49 schwimmenden Inseln lebt. Die Inseln sind aus dem Totora-Schilf gebaut und werden dort im See an Pfählen festgemacht. Weiterhin ist eigentlich alles dort aus dem Schilf gebaut, nicht nur Boote sondern auch die Häuser oder auch die Betten.

Erklärungsrunde für die Touristen bei den Uros
Alles bei den Uros wird aus Schilf gebaut

Nach einer kleinen Einführung in diese Grundlagen ging es weiter in einem der traditionellen Boote auf die Hauptinsel, von wo aus wir von unserem Boot abgeholt wurden und dann ging fast zwei Stunden weiter raus auf den See auf die Insel Amantani. Hier war eine Übernachtung bei einer Gastfamilie vorgesehen. Am Ufer angekommen reihten sich die Familienvertreter auf und dann wurden wir ihnen zugewiesen. Wie wir erfahren haben gibt es eine Art Verteilungsschlüssel, so dass alle Familien über das Jahr zu gleichen Teilen von den Touristen profitieren.

Auf Amantani empfingen uns alle Gastfamilien
Alle Gäste sind hier eine wichtige Einnahmequelle

Mit unserer Gastmutti ging es dann ein paar Meter rauf auf den Berg nach Hause. Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet, aber als wir unser Zimmer gezeigt bekamen war es gar nicht so schlecht. Ein ordentliches Bett mit warmen Decken. Licht gab es auch, aber keine Steckdose (das wussten wir zum Glück schon vorher). Das Klo war auch nicht nur ein Loch im Boden, sondern ein richtiges Klohäuschen auf dem Grundstück, ohne Licht und mit Handspülung aus einem Wassereimer.

Unser Zimmer
Mittagessen bei unserer Gastfamilie

Das Familienoberhaupt war einigermaßen redselig und versuchte mit uns auf Spanisch zu kommunizieren. Ein paar Informationen konnte er uns so während des Aufenthalts vermitteln. Das Mittagessen bestand aus einer leckeren Quinoa-Suppe, einem Reisteller mit Gemüse und einem Muna-Tee, einer Art Pfefferminze aus den Anden.

Nach dem Mittag gab es natürlich noch eine kurze Präsentation der Strickkunst und den Verkauf von Ponchos und Jacken. Die Preise für die Alpakawaren waren noch einmal billiger als in Pisac auf dem Markt. Da die ganze Tour schon so günstig war, haben wir dann noch etwas für das Einkommen der Familie getan, indem es einen Poncho und eine Strickjacke für zusammen keine 25€ gab.

Wir mit unserer Gastfamilie nach dem Einkauf

Wir trafen uns im Anschluss am Dorfplatz mit der Reisegruppe und es ging in Richtung der höchsten Punkte der Insel. Die alten Inkatempel waren auf die Berge Pachatata und Pachamama verteilt. Pachamama mit seinen 4170m war der höchste von beiden und bot einen besseren Blick zum Sonnenuntergang, also bestiegen wir ihn unter größter Anstrengung, schließlich waren es knapp 300 Höhenmeter. Zum Glück ging es über einen befestigten Weg ohne Stufen nach oben, sonst wäre es noch anstrengender geworden.

Sonnenuntergang auf dem Pachamama
Abstieg vom Pachamama

Gegen 19 Uhr gab es Abendessen bei der Familie und es gab wieder eine Suppe und diesmal Reis mit einer Art Bratkartoffel-Hühnchen-Mischung. Alles essbar, aber für mich viel zu trocken. Da hätte ich mir wieder meine Quinoa-Suppe vom Mittagessen gewünscht.

Danach wurden wir mit traditioneller Kleidung ausgestattet, denn es stand noch das Abendprogramm im Dorf an. In voller Montur ging es mit der Tochter der Familie ins Gemeindehaus, wo die Party stattfand: Traditionelle Musik und Tanz. Der Tanz beschränkte sich auf das Tanzen im Kreis mit den immer gleichen Bewegungen. Gegen 21:45 Uhr als die Mehrheit der Touristen schon die Veranstaltung verlassen hatte, beendete auch die Band die musikalische Darbietung und es ging an den kurzen Heimweg, mit Taschenlampe bewaffnet ohne Straßenbeleuchtung.

Traditionelle Kleidung

Nach einer gewittrigen Nacht gab es am Morgen noch ein kurzes, aber schmackhafter Frühstück unter anderem mit Eierkuchen.

Frühstück in der spärlichen Küche
Die einfache Kochecke

Danach verabschiedeten wir uns von unserer Gastfamilie und ihre Tochter brachte uns zum Hafen. Von dort ging es dann weiter zur Insel Taquile auf der wir wieder Wandern durften.

Es ging vielleicht 45 Minuten einen wirklich steilen Berg nach oben in die Dorfmitte, wo man wieder einen Markt besuchen durfte. Weiter ging es dann noch einmal 30 Minuten bis zum Mittagsstopp und danach zum Hafen, an dem unser Boot schon auf uns wartete.

Blick von Taquile

Nach einer langen Fahrt (2,5h) zurück nach Puno kamen wir gegen 15 Uhr in Puno an und wurden zu unseren Hotels zurückgebracht. Die zwei Tage gibt es in der Kurzzusammenfassung hier noch als Video, ich habe meine Bestes gegeben, es nicht zu lang zu machen.

Nachdem wir den Abend noch mit zwei anderen der Reisegruppe im Cafe Bar de la Casa del corregidor ausklingen ließen, durften wir auf dem Rückweg unsere ersten Regenfälle in Peru erleben. Das Wasser floss in Strömen die Straßen von Puno entlang. Zum Glück hatten wir mit unseren Regencapes vorgesorgt.


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