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Kangaroo Island, Australien


Eine Woche auf einer Insel vor Adelaide, mit allem was man von Australien gesehen haben muss?

Als erste große Station hatten wir Kangaroo Island eingeplant. Ich weiß gar nicht, wie wir konkret auf Kangaroo Island gekommen sind. Beim Recherchieren kann man immer wieder lesen, dass die Insel eine stark unterschätzte Destination ist. Laut allen Infos sollte sich auf der Insel alles finden lassen, was man braucht: Koalas, Kängurus, Wallabies, viele bunte Vögel und mit Glück auch Pinguine.

Kangaroo Island muss mit einer Fähre angesteuert werden. Diese legt vom australischen Festland von Cape Jervis ab, etwa 100 Minuten südlich von Adelaide. Wir hatten überlegt, ob wir Kangaroo Island ohne Auto, mit Mietwagen oder mit Camper machen sollten. Ohne Auto ist schon einmal eine sehr schlechte Idee (die Insel ist einfach zu groß) und mit dem Mietwagen ist man immer auf eine freie Unterkunft angewiesen, die mit mindestens 100 AUD auf der Rechnung steht. Das Interessante war noch das Ticket für die 45-minütige Fährüberfahrt, würde es mit dem Camper mehr kosten als mit dem Auto? Ein Anruf bei der Sealink Hotline brachte die Erkenntnis, dass ein dickes Motorhome keine Zusatzkosten verursacht. Somit entschieden wir uns für das mobile Zuhause und buchten per Telefon das Ticket, da man das große Motorhome nur mitnehmen kann, wenn auf der Fähre dafür Platz ist. Wir buchten das Ticket etwa drei Wochen eher und es gab an unserem Wunschtag noch mehrere Möglichkeiten. Das Gesamtticket sollte 492 AUD kosten, 196 AUD für 2 Erwachsene und 196 AUD für ein Auto/Wohnmobil. Die Rückfahrt mussten wir schon terminieren, allerdings ist dies ein Flex-Ticket, welches einen Tag vorher noch umgebucht werden kann. Netterweise machte mich die Dame an der Hotline noch darauf aufmerksam, dass bei gleichzeitiger Buchung einer Übernachtung, auch wenn es nur für eine Nacht wäre, das Ticket günstiger würde. Gesagt, getan! Wir buchten eine Nacht auf dem Western KI Caravan Park über den ich schon gute Bewertungen gelesen hatte. Am Ende standen für das vorgenannte Ticket und die eine Übernachtung 480 AUD auf der Rechnung … mit einer Übernachtung mehr insgesamt 16 Dollar billiger … toller Deal.

Auf der Fähre nach Kangaroo Island

Bei schönstem australischem Herbstwetter ging es also früh 9 Uhr mit der Fähre nach Kangaroo Island. Gegen 10 Uhr waren wir angekommen und ich musste noch Toilettenchemikalien auftreiben. Glücklicherweise hatte die kleine Tankstelle in Penneshaw auch alles nötige für den Camperbedarf. Dann ging es 100 Kilometer quer über die Insel an die Nordküste in die Stokes Bay. Hier gab es einen kleinen offiziellen Stellplatz, wo wir für insgesamt 10 AUD pro Nacht übernachten konnten. Der einzige Nachteil war, dass es hier ein Funkloch bei unserem Provider Telstra gab. Der Strand vor dem Stellplatz war klein und übersichtlich. Um uns herum sahen wir aber schon die ersten Kängurus und Wallabies und einen schönen Sonnenuntergang.

Stillleben zum Sonnenunterang
Sonnenuntergang an der Stokes Bay

Am nächsten Morgen liefen wir noch den Strand ab, da es zwischen den Felsen noch einen Zugang zum dahinterliegenden Strand gab. Dieser war tatsächlich besser als direkt am Stellplatz.

Strand der Stokes Bay
Bunte Steine am Strand der Stokes Bay

Danach ging es dann zu unserem vorher gebuchten Stellplatz des Western KI Caravan Park. Die Buchung mit der Fähre war preislich echt top, denn alles was ich bisher in der App CamperMate an Bewertungen gelesen hatte sollte sich gleich am ersten Tag erfüllen. Der Park hat zwei kleine Wanderwege, einer davon der Koala Walk, wo man auf einem Rundkurs durch den Eukalyptuswald läuft. Zuerst sahen wir unsere ersten wilden Koalas weit oben in den Bäumen. Wir hatten dann aber das Glück, dass sich ein Koalamännchen aufmachte, um seinen Baum zu wechseln, direkt vor uns. Unsere erste Koalabegegnung überhaupt und dann sowas.

Ein Koalamännchen im Western KI Caravan Park
Und kurz darauf saß er wieder sicher auf einem Baum

Zur Krönung sahen wir noch einen Ameisenigel, im Englischen hier Echidna, der auf Futtersuche durch den Wald wanderte. So etwas sieht man auch nicht jeden Tag.

Ein Ameisenigel auf Futtersuche

Insgesamt war der Park so überzeugend, dass wir noch zwei Nächte länger hier blieben. Schließlich konnten wir hier noch den Lagoon Walk des Parks mitmachen und eine paar Kängurus und Vögel sehen.

Kängurus auf Kangaroo Island

Von hier aus konnten wir auch in den Flinders Chase National Park fahren, der sich im südwestlichen Teil der Insel befindet. Der Eintritt in den Park kostet 11 AUD pro Erwachsener und ermöglichte uns zum Leuchtturm an der Südspitze des Parks und zu den sogenannten Remarkable Rocks zu fahren.

Durch den Busch vom Flinders Chase Nationalpark
Die Remarkable Rocks - Granitfelsen mitten in der Landschaft
Ausgewaschen vom Meer ...
... sehen sie aus, wie nicht von dieser Welt
Cape Du Couedic Lighthouse

Alle Attraktionen befanden sich entlang einer beeindruckenden Steilküste, an der man immer wieder Seelöwen und Robben sehen konnte.

Kangaroo Island hat viel Steilküste

Als wir nach der dritten Nacht im Wester KI Caravan Park weiterfuhren hielten wir direkt um die Ecke im Hanson Bay Wildlife Sanctuary, wo es mehrere Pfade gab wo man wieder Koalas sehen konnte. Für beeindruckend günstige 20 AUD pro Person gab es eine private Führung durch den Park und plötzlich hatten wir wieder das seltene Glück der Begegnung mit einem Koala, diesmal einem Weibchen. Unser Guide bestätigte auch, dass er so etwas selten erlebt. Auch dass auf Kangaroo Island über 20000 Koalas leben.

Warnungen vor den vielen wilden Tieren

Nach dem Koalaerlebnis fuhren wir nach Vivonne Bay einem schönen weißen Sandstrand, wo man leider nicht übernachten darf. Da das Wetter auch Regen bringen sollte, fuhren wir weiter vom Süden in den Nordosten nach Kingscote. Hier gab es einen leckeren Imkerladen, das Island Beehive. Hier gab es leckeres Eis mit Bienenhonig und viele andere Honigprodukte. Kangaroo Island ist auch für seine Bienenzucht bekannt. Die Bienen werden hier besonders geschützt, unter anderem darf man keine Bienenprodukte wie Honig vom Festland einführen. Hier gab es auch extrem leckeren Met mit Honig (und das schnellste WLAN der Insel). Dieser hatte stolze 22% Alkohol, sehr wohltuend bei dem aufkommenden schlechten Wetter.

Schließlich gingen wir zum Abendessen noch in den lokalen Meeresfrüchte-Imbiss. Hier gab es seit langem das vom Preis-Leistungsverhältnis beste Fish’n’Chips und auch anderen leckeren, gegrillten Fisch.

Fish and Chips (vorn links) für nur $14

Nach einer verregneten Nacht am Kingscote Campground fuhren wir noch ein paar Kilometer nördlicher nach Emu Bay. Hier gab es einen schönen, langen Sandstrand, den wir in der Regenpause für einen einsamen Strandspaziergang nutzen konnten. Eigentlich wollten wir vom Campground aus am nächsten Morgen zu unserer 10 Uhr Fähre fahren, die dann aber früh aufgrund des starken Sturms ausgefallen ist. Da wir noch genügend Vorräte hatten, blieben wir noch eine weitere Nacht für 15 Dollar allein auf dem Campground und nutzten wieder die Regenpausen für den Strand.

Nach 8 Nächten auf Kangaroo Island ging es dann zurück auf das Festland. Trotz weniger Winds schaukelte die Fähre ganz schön. Aber wir haben es überlebt und bei Ankunft in der Beifahrertür direkt einen blinden Passagier entdeckt.

Ein blinder Passagier

Abschließend bleibt mir nur zu schreiben, dass Kangaroo Island definitiv einen Besuch wert war. Ich habe nun tatsächlich die Sorge, dass wir das Beste von Australien schon gesehen haben. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


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