Nach der abwechslungsreichen Tierwelt in den Grampians ging es nun weiter in Richtung der Great Ocean Road. Diese beginnt etwas östlich von Warrnambool in Allansford. Von hier an geht es dann in Richtung der Küste in Peterborough. Der erste Stopp war hier die Bay of Islands.
Von hier ging es dann an der Küstenstraße entlang nach Osten. Alles, was es an Aussichtspunkten und Fotomotiven gab, haben wir mitgenommen: The Grotto, London Bridge und The Arch.
Den ersten nächtlichen Zwischenstopp legten wir in Port Campbell ein, wo wir Dank unerwartetem Nebensaisonrabatt mit unserem Britz-Camper nur knapp 29 Dollar zahlen mussten.
Der folgende Tag war vom Wetter eher wechselhaft. Daher verweilten wir etwas länger im Port Campbell Nationalpark und liefen hier alle Aussichtspunkte ab. Man kann hier ein paar Stunden verbringen. Nicht nur kann immer wieder bis runter an den Strand wandern, es gibt auch viele Aussichtspunkte, die den Blick auf verschiedene Klippen boten. Stellvertretend hier nur ein Foto:
Am frühen Nachmittag ging es dann weiter zu den Twelve Apostles wo wir leider feststellen mussten, dass der beste Fotozeitpunkt doch Vormittags ist, da gegen Nachmittag die Sonne im Westen steht und man von den Aussichtspunkten immer in die Sonne fotografieren muss. Daher waren die Fotos leider durchweg “verwaschen” und zu dunkel.
Die Fotos in die andere Richtung dagegen sahen um einiges besser aus.
Da der Nachmittag dann schon weit fortgeschritten war und die Winterzeit tatsächlich dazu führt, das schon vor 18 Uhr die Sonne untergeht, entschieden wir uns, dass wir noch einmal die wenigen Kilometer zurück nach Port Campbell fahren, wo wir dann noch einmal mit Rabatt übernachteten. Somit hatten wir auch die Möglichkeit, am nächsten Morgen noch einmal die Twelve Apostles, diesmal mit der Morgensonne im Rücken, zu sehen.
Da wir an dem Tag so früh unterwegs waren konnten wir nach den Twelve Apostels noch einige Kilometer schrubben. Dabei fuhren wir noch zu dem südlichsten Leuchtturm auf dem Festland von Australien Cape Otway Lighthouse, allerdings würde ich das als “Reinfall” bezeichnen, denn man wollte tatsächlich 18,50 Dollar pro Person dafür haben, dass man das Areal um den Leuchtturm herum betreten konnte. Ein Café war auch auf diesem Gelände und konnte nur mit Ticket besucht werden. Wir entschieden uns für einen kleinen Fußmarsch entlang der Steilküste, um dort einen (entfernten) Blick auf den Leuchtturm zu ergattern.
Zurück auf der Great Ocean Road gab es einen kurzen und interessanten Stopp für den Maits Rest Rainforest Walk. Dieser kleine Rundkurs geht durch den Regenwald und bietet ein paar große, hohle Bäume, in die man teilweise auch reingehen kann. Leider gab es kaum Tiere zu sehen.
Unsere Fahrt ging dann mit einem kurzen Eisstopp in Apollo Bay weiter, um im Wye River Holiday Park für die Nacht zu stoppen. Entlang der gesamten Great Ocean Road gibt es tatsächlich keinen einzigen kostenlosen Übernachtungsstopp. Überall stehen “No Camping”-Schilder. Immerhin hatten wir hier wieder einen Park, wo wir im Nachbarbaum einen Koala als Nachbarn hatten.
Am nächsten Tag ging es dann weiter mit einem kurzen Wanderstopp an die Sheoak Falls, die aber wenig beeindruckend waren. Für einen kurzen Snack stoppten wir in Willow’s Tea House Aireys, wo man auch einen Leuchtturm besichtigen konnte. Am Horizont konnte man hier dunklen Rauch von geplanten Buschfeuern sehen, was bei tiefstehender Sonne für düstere Stimmung sorgte.
Das Ende der Etappe bildete der Torquay Foreshore Caravan Park, was ein unerwartetes Highlight werden sollte. Die Stadt Torquay gilt als eine Geburtsstätte der Australischen Surfszene. Der Campingplatz war direkt vor der Küste und man konnte jeden Tag die Leute beim Surfen beobachten. Hier war es dann auch soweit, dass wir uns endlich mal in die (kalten) Fluten stürzten, um zu surfen. Ich nahm die Gelegenheit beim Schopfe und leihte mir ein Standup Paddle Board mit Neopren aus, um das erste mal ein SUP in der Welle zu testen. Kurz gesagt, es war sehr anspruchsvoll aber auch mit Erfolgserlebnissen gekrönt. Allerdings waren die 2 Stunden Ausleihe ($40) genug, denn danach hatte man einfach keine Kraft mehr. Als Tipp für Anfänger: Der Cosy Corner Beach ist besser für Anfänger und besonders bei Flut geeignet.
Am Ende blieben wir unerwartet drei Nächte in Torquay. Unter anderem besuchten wir das National Surf Museum, was für $12 ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bot. Am Ende des siebten Tages der Great Ocean Road fuhren wir dann noch weiter nach Melbourne.
Mit insgesamt sechs Übernachtungen haben wir es auf der Great Ocean Road schon entspannt angehen lassen. Dabei war die Strecke für das Wohnmobil absolut problemlos zu bewältigen. Ich hatte zuerst die Befürchtung, dass die geschlängelte Küstenstraße so eng wie manche Straßen in Neuseeland sein würde. Das war aber nicht der Fall. Selbst mit unserem etwas überbreiten Wohnmobil hatten wir nie Probleme. Einzig beim Befahren von West nach Ost gibt es da manchmal Schwierigkeiten, eine Parkbucht auf der anderen, küstennahen Straßenseite anzufahren. Aber ich glaube nicht, dass wir da große Eindrücke verpasst haben. Ich denke aber, dass die Great Ocean Road in der Haupsaison sehr überfüllt sein wird, kein schöner Gedanke. Abschließend bin ich also der Meinung, dass unsere West-Ost-Bewegung in der Nebensaison die richtige Entscheidung war!