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Brisbane, Australien


Der Abflug aus Brisbane rückt immer näher, immerhin zwei Tage Zeit, die Stadt zu erkunden

Nach unseren schönen Tagen in Rainbow Beach und Fraser Island ging es nun um 9 Uhr nach Brisbane. Wir nahmen den direkten Weg und hielten nur für einen größeren Stopp am ausgeschilderten Aussichtspunkt Wild Horse Mountain, wo man vom Parkplatz aus gut 20 Minuten eine Forststraße nach oben marschieren musste. Dieser Aussichtspunkt wird auch zur Waldbrandbekämpfung genutzt und erlaubt einen Rundumblick über weite Teile der Umgebung.

Ausblick vom Wild Horse Mountain vor Brisbane

Hier rief ich auch zum x-ten Mal bei unserer geplanten Unterkunft Brisbane Holiday Village an, da ich endlich eine Bestätigung bekommen wollte, dass wir hier eine kostenlose Nacht im Rahmen des G’Day Bonusprogramms erhalten können. Der Witz war nämlich, dass irgendwie nie ein Holiday Park wusste, wie er das mit dem Programmanbieter verrechnen sollte. Glücklicherweise bestätigte man mir nun, dass die das schon irgendwie klären werden und wir eine Nacht von den zwei Nächten geschenkt bekommen. Mit der Erkenntnis steuerten wir nun den Holiday Park an, zuvor mussten wir aber noch einmal Bargeld abheben, da der öffentliche Nahverkehr in Brisbane leider nur Barzahlung oder eine separate, kontaktlose Karte akzeptierte.

Die Fahrt von Norden durch Brisbane war diesmal eine Herausforderung, obwohl es in umgekehrter Richtung eigentlich problemlos ging. Das Straßennetz ist kaum mit Deutschland vergleichbar, da werden aus drei Spuren plötzlich fünf und die zweite von Links geht durch einen Tunnel mit einer bestimmten Durchfahrtshöhe, kostet schlimmstenfalls noch Maut und zu guter letzt kündigt das Navi an “Links abbiegen”. Was wir auf alle Fälle mit unserem großen Camper gelernt haben: immer eine mittlere Spur nehmen, langsam im Verkehr mitschwimmen und nicht hektisch noch versuchen eine Ausfahrt zu kriegen, wenn man sie gerade verpasst hat. Das Wichtigste ist aber, nur keine Spur zu nehmen, wo eine Höhenbeschränkung für den Camper herrscht. Ansonsten wird das schon. Das Navi mit Google Maps und der Option “Mautstraßen vermeiden” erledigte überwiegend seinen Dienst.

Brisbane Zentrum

Vom Holiday Park aus ging es dann am frühen Nachmittag noch mit dem Bus in die Stadt. Durch die zwei Zonen kostete das Ticket pro Person A$ 5,80 und war nicht wirklich ein Schnäppchen, vor allem da es keine Tagestickets gibt. Dafür hat mich der Nahverkehr durchaus überrascht, denn in Brisbane gibt es ein eigenes Straßennetz nur für Busse. Diese können so in eigenen Tunneln bis fast ins Zentrum durchbrettern und auch eine sehr knappe Taktung einhalten. Von der zentralen Queen Street fuhren die Busse teilweise in Kolonne los, nur um sich in den Tunneln in unterschiedliche Richtungen zu zerstreuen.

Nach der Ankunft an der zentralen Queen Street Station kamen wir erst einmal im Food Court einer Shopping Mall raus. Neben sehr vielen asiatischen Imbissen gab es auch verrückte Shops, wie diesen mit Massagestühlen und mehreren Greiferspielen …

Kurioser Laden in einer Shopping Mall - wer geht da wohl hin?

Nachdem wir uns zum Ausgang durchgeschlagen haben erkundeten wir die direkte Umgebung und gingen dann in Richtung der Victoria Bridge, von der man sowohl die Wolkenkratzer im Zentrum als auch die Uferpromenade des Viertels South Bank sehen konnte, was ein Hotspot für Kultur und Freizeit ist.

Blick auf das Riesenrad von Brisbane
Blick auf das Stadtzentrum von Brisbane

Da nicht mehr so viel vom Tag übrig blieb, verbrachten wir die restliche Zeit bis zum Sonnenuntergang in der riesigen Parkanlage South Bank Parklands, die auch jetzt im australischen Winter ein Anziehungspunkt ist. Hier steht das Brisbane Sign, das Riesenrad, ein großer, künstlich angelegter Strand mit Pool und Rettungsschwimmern, Restaurants und Bars. Schilder wiesen auch darauf hin, dass am Wochenende regelmäßige Veranstaltungen auf der Wiese stattfinden. Definitiv ein Ort an dem man Winter wie Sommer gut seine Zeit verbringen kann, zumal auch hier, typisch Australien (und Neuseeland), kostenlose Gasgrills für das Familienpicknick zur Verfügung standen.

Der Schriftzug von Brisbane gegenüber des Stadtzentrums
Der Pool in South Bank Parklands wird im Winter vornehmlich von kleinen Kindern und Vögeln besucht
Sonnenuntergang über Brisbane
Schön gestaltete Grünanlagen, die im Dunkeln auch beleuchtet sind
Das Brisbane Sign im Dunkeln
Natürlich ist das Riesenrad auch beleuchtet

Am nächsten Tag starteten wir den Tag mit einem Mittagessen im veganen Restaurant Vege Rama. Dies war zwar ein wenig auf die typische Business-Lunch-Kundschaft mit ihren Takeaway-Plastikverpackungen spezialisiert, man konnte aber auch auf Tellern essen. Für knapp 19 Euro hatten wir zwei wahrlich abwechslungsreiche und vor allem sättigende Teller mit unter anderem Buchweizen und eingelegtem Kürbis - eine klare Empfehlung für Brisbane-Besucher!

Danach liefen wir vom Zentrum aus zum Roma Street Parkland, was ein schöner Park sein sollte. Auf dem Weg dahin liefen wir zufällig an der Brisbane City Hall vorbei, wo eine Schlittschuhbahn für den Winter aufgebaut war … bei 22°C!

Die Brisbane City Hall, umschlossen von Hochhäusern
Die Albert Street Uniting Church ist auch eines der wenigen alten Gebäude

Das Besondere am Roma Street Park war neben mehreren kleinen Wasserfällen auch ein künstlich angelegter Regenwald, insgesamt ein netter kurzer Abstecher.

Die Wohnungen um den Roma Street Park kosten sich ein wenig mehr als in normalen Lagen

Vom Park aus konnten wir einigermaßen direkt zum Sydney Street Ferry Terminal laufen, wobei wir den letzten Kilometer direkt am Flußufer über einen groß angelegten Steg laufen konnten, entlang moderner Restaurants und Bars. Am Fährterminal angekommen konnten wir die CityHopper Fähre nehmen, welche kostenlos von hier bis zum North Quay in Nähe der Queen Street und zurück fährt. Dies ist eine einfache Möglichkeit, die Stadt vom Wasser aus zu sehen. Alle 20 bis 30 Minuten sollte eine Fähre kommen, eine vetretbare Wartezeit für eine kostenlose Fähre.

Die CityHopper Fähre ist praktisch, um entlang des Flusses in Brisbane Strecken zurückzulegen
Ausblick über den Brisbane River mit der Goodwill Bridge im Vordergrund

Nach einem weiteren Abstecher in die South Bank Parklands liefen wir noch einmal ins Zentrum auf der Suche nach etwas leckerem zum Abendessen. Durch Zufall sind wir auf Sushi Edo gestoßen, wo es noch 21 Uhr frisches Sushi gab und wir ernstaunt waren, dass jeder Teller nur 3,80 Dollar kostete. Positiv ist auch zu erwähnen, dass hier die Tellerhütchen nicht aus Wegwerfplastik bestehen. Neben dem Sushi vom Band konnte man auch über ein Tablet an jedem Tisch zusätzliche Sachen à la Carte bestellen. Danach verabschiedeten wir uns vom Zentrum und fuhren wieder mit dem Bus zur letzten Nacht im Camper.

Camper-Rückgabe

Der 240. Tag der Weltreise war dann der letzte Tag in Australien. Ebenso der letzte Tag nach fast ununterbrochenen 4 Monaten im Camper in Neuseeland und Australien. Wie die Zeit vergeht.

Der Holiday Park ermöglichte uns einen Checkout erst um 12 Uhr. Das war auch wie immer recht knapp. Nach zwei Monaten muss erstmal wieder alles richtig im Gepäck verstaut werden. Nachdem das fertig war ging es an die Reinigung des Campers, ein nerviges Unterfangen. Wir haben uns natürlich echt Mühe gegeben und mit den beschränkten Reinigungsmöglichkeiten ein gutes Gesamtergebnis abgeliefert. Grundsätzlich schreibt Britz in seinen AGBs, dass der Camper besenrein übergeben werden muss. Gasflasche muss neu gefüllt werden (Quittung aufheben), Toilette und Abwasser entleeren und natürlich Tanken nicht vergessen. Zum Glück konnten wir die Gasflasche direkt am Holiday Park auffüllen lassen, sonst hätten wir noch in einen Baumarkt fahren müssen. Dann ging es mit kurzem Stopp bei der Tankstelle langsam, ohne noch einen Unfall zu haben, zur Britz Verleihstation in der Nähe vom Flughafen. Pünktlich eine Stunde vor Schließung waren wir da und der Mitarbeiter erwartete uns schon.

Bevor er zur Tat schreitete habe ich noch ein paar Fotos gemacht, da wir sonst vom Inneren noch nicht wirklich etwas aufgenommen hatten. Einer meiner Kollegen wartet schon die ganze Zeit auf Fotos. Unser Modell Britz Discovery ist insgesamt für maximal vier Personen ausgelegt, aber das hält man über einen langen Zeitraum bestimmt nicht aus. Wir hatten so angenehm Platz und vor allem das Bett war im Heck über einen Hubmechanismus einfach nach unten zu fahren, so dass man das Bett immer schlafbereit hatte. Insgesamt gab es drei Gaskochstellen und eine Elektrokochplatte, die nur mit Strom vom Campingplatz funktioniert. Der Gasherd hatte sogar einen Mini-Backofen vorzuweisen. Die nervigsten Dinge waren primär das Geklapper während der Fahrt. Das Auto war etwa 2,5 Jahre alt und das merkt man dann auch. Unter die Spülabdeckung und die Hängeschränke mussten wir während der Fahrt immer ein Handtuch klemmen. Nervig war auch die Verteilung der Steckdosen. Durch die Solarzelle auf dem Dach waren wir zwar für mehrere Tage wunderbar unabhängig, aber USB-Buchsen waren nicht im hinteren Teil, da wo Bett und Sitzecke waren, diese befanden sich nur vorn bei der hinteren Sitzbank. Das waren auch die größten Probleme, die mir aktuell einfallen. Insgesamt waren es schöne und aufregende 5485 Kilometer in unserem Camper!

Blick in den hinteren Teil unseres Britz Discovery, das Hubbett ist komplett oben
Ein klassischer Sprinter mit Automatik, Tempomat und drehbaren Sitzen
Blick aufs Bad und die Herdkombination
Großzügiges Bad mit Chemietoilette und großem Duschbereich
Noch ein abschließender Blick von Außen, die Maui-Aufkleber wurden noch nicht getauscht

Die Übergabe ging erstaunlich reibungslos. Während wir noch unser Gepäck ausluden schaute er sich schon das Auto an und ging die Checkliste durch. Am Ende nahm er das Auto ohne Beanstandungen ab und bestätigte uns, dass wir die Kaution in Höhe von A$ 7500 zurückbekommen. Rückwirkend betrachtet ist das mit der Kaution ein großer Beschiss, denn bei der Abholung wurde der Betrag gebucht und nun wurde er nicht zurückgebucht sondern nach aktuellem Kurs eine Auszahlung veranlasst. Ich weiß nicht ob es die Schuld von Britz oder DKB/Visa ist, aber die 7500 Dollar waren nun nach zwei Monaten 166,85€ weniger Wert.

Nichtsdestotrotz lief alles super und wir ließen uns von der Camperstation von einem Ola-Fahrer abholen und mit Rabattaktion für weniger als 8€ zum Flughafen bringen. Hier hatten wir nun ungefähr sieben Stunden Zeit, bis unser Flug um 23:50 Uhr weiter nach Singapur ging. Der Flughafen in Brisbane macht einem das Warten aber echt angenehm. Bequeme Sitzgelegenheiten und auch einigermaßen vertretbare Preise für das Essen.

Am Ende bleibt mir nur: Bye Bye Australien! Ich werde hoffentlich bald eine Seite über Australien und eine Zusammenfassung der Highlights online haben.


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