Der fünfte Tag sollte wieder ein Reisetag werden. Ziel war Santa Catalina in der Region Veraguas im Südwesten Panamas. Mit dem Auto war die Reisezeit von Panama City mit ca. 5h 30m angegeben. Kurz nach Panama City war noch der Panama-Kanal auf der Agenda.
Mietwagen
Nachdem wir insgesamt einen Tag in Panama durch unsere Verspätung verloren hatten, versuchten wir am Tag 4 spontan unseren Weiterflug nach Ecuador um einen Tag zu verschieben. Damit stellten wir unser Round-the-World-Ticket auf die Probe und wurden nicht enttäuscht. Wir konnten kostenlos umbuchen und einen Tag später, am Dienstag, nach Guayaquil in Ecuador aufbrechen. Nachdem das geklärt war musste ein Mietwagen gefunden werden, den wir Montagabend zurückgeben wollten und somit von Freitag bis Montag für Santa Catalina einplanten.
Wir buchten bisher immer auf billiger-mietwagen.de. Bisher hat eigentlich alles immer wunderbar funktioniert, aber so richtig zufrieden mit der Transparenz der Inklusivleistungen konnte man nicht sein. Dies wurde in Panama auf die Spitze getrieben. Zum einen kann man nicht wirklich auf den Ort der Abholung filtern und muss immer wieder umständlch die Details der Angebote aufrufen. Zum anderen gab es keine Angebote mit Rundum-Sorglos-Paket (Glas, Reifen, Unterboden, null Selbstbeteiligung). Interessanterweise bot man auf der Seite eine Komplett-Schutzversicherung an: für ca. 60€ mehr (der Mietwagen selber kostete ca. 70€) sollte alles mit drin sein. Unmengen an Kleingedrucktem schienen den Komplettschutz zu bestätigen, also gebucht!
Hinterher regte sich dann doch Unsicherheit, da in Panama die Standard-Haftpflichtversicherung nur bis $10000 haftet, dies ist deutlich zuwenig. Und tatsächlich: nach nochmaliger Recherche ergab der Komplettschutz alles außer dieser Haftpflicht …
Weitere Recherche brachte ein Lösung: Der Mietwagen-Schutz der HanseMerkur. Diese umfasst nicht nur eine Reduktion der Selbstbeteiligung auf 0€ sondern eben auch die Erhöhung der Haftpflichtsumme. Diese konnten wir dann problemlos online für ca. 25€ zusätzlich abschließen.
Der Sparfuchs in mir hatte nun die Idee, den zuvor zugekauften Komplettschutz wieder zu stornieren, da die HanseMerkur nun ja eben diesen Selbstbehalt mit versichert. Aber hier zeigt das Kleingedruckte ein Problem auf: der Selbstbehalt reduziert sich nur für im Mietwagenvertrag versicherte Schäden. Da aber der ursprüngliche Mietwagentarif kein Glas, Reifen und Unterboden eingeschlossen hatte, wäre dies in der HanseMerkur wieder nicht mit abgedeckt …
Ein Teufelskreis der dazu führte, dass wir mit der Basisversicherung des Mietwagens, dem Komplettschutz des Mietwagenvermittlers und nun der HanseMerkur in einzelnen Punkten vielleicht ein wenig überversichert waren!
Grundsätzlich hätten wir uns von billiger-mietwagen.de eine bessere Transparenz gewünscht. In all den Dokumenten war auch nirgends eine konkrete Haftpflichtversicherungssumme zu finden. Ein Anruf bei der Hotline zeigte die gleiche Unwissenheit auf der anderen Seite. Eine Anfrage von billiger-mietwagen.de an den eigentlichen Mietwagenanbieter blieb erfolglos …
Panama-Kanal
Nachdem wir nun den Mietwagen ohne Probleme übernommen hatten und den Weg raus aus dem dichten Verkehr von Panama City geschafft hatten, begaben wir uns auf den Weg zum Panama-Kanal. Hier noch der Tipp für andere Mietwagenreisende: Vom Bankenviertel zum Panamakanal muss man nicht zwingend eine Mautstraße nehmen, man kann auf die Mautgebühren und die damit verbundenen Mehrkosten bei der Mietwagenbuchung verzichten. Alle Staßen außerhalb von Panama City kosten auch kein Maut.
Am Panama-Kanal kam der erste kleine Dämpfer: $20 Eintritt pro Person … für eine Aussichtsplattform, eine Filmvorführung und ein Museum. Dafür dass pro Durchfahrt eines Containerschiffes zwischen $300000 und $800000 fällig werden, finde ich, könnte der Eintritt auch günstiger sein. Wenn man aber einmal da ist, dann nimmt man das auch mit.
Zuerst waren wir auf der Aussichtsplattform, da wir noch 20 Minuten Zeit hatten, bis der Einlass zur englischsprachigen Vorführung begann (Zwei Vorstellungen pro Stunde, eine Englisch, eine Spanisch). Dort angekommen haben wir erfahren, dass wir gerade ein Schiff verpasst haben. Die Aussicht war leider auch nicht so spektakulär.
Nach der leichten Enttäuschung über die unspektakulären Bilder besuchten wir den Film und das Museum. Danach dämmerte es uns (und es war wirklich nicht offensichtlich): eine Erweiterung des Kanals für größere Containerschiffe wurde 2016 fertiggestellt und diese Erweiterung in Form einer neuen Schleuse befindet sich hinter der hier dargestellten und ist von der Aussichtsplattform nicht zu sehen … enttäuschend (zumal Drohnenflüge natürlich nicht erlaubt sind).
Fahrt nach Santa Catalina
Nach dem ungefähr einstündigen Aufenthalt am Panama-Kanal starteten wir in Richtung Santa-Catalina. Vom Kanal aus eigentlich nur noch 5h Fahrtzeit. Allerdings machten uns Wetter und Verkehr einen Strich durch die Rechnung.
Wie wir im Nachhinein feststellen mussten, war unser Ausflugswochenende auch noch das Feiertagswochenende in Panama. Von Samstag bis Montag wurden u.a. die Abspaltung von Kolumbien und danach die Gründung von Panama gefeiert. Dadurch bewegten wir uns optimal im Verkehrsfluss raus aus Panama City mit. Zusätzlich regnete es zwei Drittel der Zeit und das teilweise wie aus Eimern.
Ziemlich zu Beginn der Fahrt hatten wir noch einmal kurz zum Mittagessen gehalten. In Panama sieht vieles aus, wie in den USA. Dadurch waren entlang der Panamericana oft typisch amerikanische Malls. Katrin wollte unbedingt einen Burgerladen, Slabón, testen. Dieser war zwar nicht günstig, aber gut. Ich hatte den einzigen vegetarischen Burger, dessen Patty scheinbar aus einer leckeren Auberginenmischung bestand.
Der Supermarkt in der Mall war auch typisch amerikanisch und bot fein gestapelte Früchte und Gemüse, soweit das Auge reichte.
Ankunft
Gegen 22 Uhr waren wir endlich in Santa Catalina und waren gefühlt auf den letzten 20 Kilometern das einzige Auto auf der Straße. Insgesamt hat die Fahrt knappe 9 Stunden gedauert. Da konnte man sich nur auf sein Bett freuen.
Aufgrund der angespannten Feiertagssituation gab es zum Buchungszeitpunkt keine freien Unterkünfte in den typischen Hotelportalen mehr. Glücklicherweise haben wir dann noch etwas bei AirBnB gefunden und auch überraschenderweise eine sofortige Rückmeldung vom Gastgeber erhalten. Als wir dann aber angekommen waren und uns das Zimmer übergeben wurde, waren wir doch ein wenig enttäuscht. Nicht nur dass die Unterkunft “leicht” nach Schimmel roch, nein, es waren auch die Bezüge des Betts bunt mit Flecken durchzogen.
Die Gastgeberin versorgte uns daraufhin noch mit neuen Bezügen, allerdings mit dem Hinweis, dass das doch in Santa Catalina normal sei, da ja die Luftfeuchtigkeit regelmäßg weit über 90 Prozent liegt. Leider waren die neuen Bezüge auch nicht perfekt. Das Ergebnis war, dass wir unsere Hüttenschlafsäcke gleich zur Anwendung brachten.
Natürlich gehört es sich auch, sich selbst vor allem möglichen Ungeziefer und vor allem Mücken zu schützen. Das Ergebnis war nun auch die wie immer spannende Montage des Moskitonetzes.
Da die alte Klimanlage direkt über den Kopf war, verzichteten wir hier auch auf eine Benutzung, was den Aufenthalt nicht unbedingt besser machte.
Wie es in Santa Cataline war, lest ihr demnächst hier.