Nach unserem kurzen Aufenthalt in Panama sollte unser nächstes Ziel die Galapagosinseln sein. Ursprünglich standen sie nicht mit auf unserem Weltreiseprogramm. Erst ein Arbeitskollege (Gruß an Martin!) machte mich darauf aufmerksam. Ich war zuvor immer davon ausgegangen, dass die Galapagosinseln aus Naturschutzgründen überhaupt nicht touristisch erschlossen sind. Dies ist aber (leider) nicht so.
Flüge nach Galapagos
Die Galaposinseln gehören zu Ecuador und sind per Flugzeug nur über Quito oder Guayaquil erreichbar. Wobei meines Wissens nach alle Flüge von Quito in Guayaquil zwischenlanden um dann final auf eine der Inseln zu fliege. Es gibt “nur” zwei Flughäfen: Baltra auf Santa Cruz und San Cristóbal auf der gleichnamigen Insel.
Santa Cruz ist die touristisch am meisten erschlossene Insel, zumindest wird das im Vorfeld so gesagt. Wir entschieden uns also von Panama City über Guayaquil nach Santa Cruz zu fliegen. Aufgrund unserer kurzfristigen Flugplanänderung ging unser Flug von Panama City am Tag 9 unserer Weltreise nach 21 Uhr recht spät. Die geplante Ankunftszeit in Guayaquil war 23:56 Uhr. Der Flug nach Galapagos sollte um 08:24 Uhr am Folgetag stattfinden. Ein Hotel für 6 Stunden wollten wir uns nicht nehmen und somit auf dem Flughafen übernachten.
Beim Check-In in Panama City versicherte man uns, dass das Gepäck direkt nach Galapagos durchfliegt und wir uns um Mitternacht nicht noch um unser Gepäck in Guayaquil sorgen müssen. Allerdings kam es in Guayaquil mal wieder ganz anders. Der Flughafen sieht scheinbar keine Transitmöglichkeiten vor. Man wird direkt zu Einreisekontrolle von Ecuador geschleust. Einmal dort landet man am Gepäckband. Wir wollten nichtsahnend direkt rausgehen, hatten dann aber zur Sicherheit noch einen Angestellten des Flughafens gefragt und den entscheidenden Hinweis bekommen, dass alles Gepäck nach Galapagos nochmal separat eingecheckt werden muss. Zurück am Gepäckband stand da unser Gepäck!
Somit mussten wir nun mit Sack und Pack raus aus dem Sicherheitsbereich und versuchten unser Gepäck nach Galapagos loszuwerden. Um 00:30 Uhr ist das aber nicht so einfach, da kein Check-In für Inlandsflüge geöffnet hatte. Somit mussten wir mit allem Gepäck im Wartebereich platznehmen. Dort saßen auch schon andere Touristen, die ebenso auf ihre Weiterfllüge warteten.
Während der langen Nacht war das Flughafen-WiFi und McDonald’s gute Freunde. In der Zwischenzeit konnte man sich auch auf dem Flughafen den speziellen Galapagosschalter anschauen.
Wie wir dann am nächsten Morgen herausbekommen haben, muss jedes Gepäckstück separat gescannt werden, damit man keine verbotenen Dinge einführt. Das Aufgabegepäck wird dann versiegelt und ist bereit für die Gepäckaufgabe. Direkt neben dem Scanner war auch der Schalter für die Einreisegenehmigung nach Galapagos. Hier muss man auch sein Rückflugticket vorweisen und dann bekommt man für $20 pro Person die Einreiseerlaubnis.
Als wir dann nun endlich unser Gepäck am Schalter von Avianca mit neuen Aufklebern versorgt und abgegeben hatten, konnten wir endlich in den Sicherheitsbereich weitergehen, wo keine separate Prüfung für Galapagos mehr erfolgte.
Nach einem vergleichsweise günstigen Frühstück im Gatebereich an einem von zwei Imbissen am recht überschaubaren Flughafen von Guayaquil waren wir nahezu die letzten, die das Flugzeug betraten. Als wir dann endlich unser Handgepäck verstaut und Platz genommen hatten kam plötzlich einer der Avianca Bodenmitarbeiter zu uns an den Platz und meinte, dass wir doch bitte nach vorn in die Business Class kommen sollten, wir hätten ein kostenloses Upgrade erhalten. Scheinbar werden wir bei Star Alliance nun schon als Vielflieger geführt!
Auf dem zweistündigen Flug in der Business Class konnten wir natürlich die große Beinfreiheit und den Service genießen. Man bot uns auch direkt vor dem Start Alkohol an, was wir aufgrund des Schlafmangels dankend abgelehnt hatten. Die Bordunterhaltung am Platz bot tatsächlich auch einige sehenswerte englische Filme an, aber irgendwie ließ sich keiner der Filme abspielen. Für mich erweckte die Technik keinen sourveränen Eindruck, das Bild wollte einfach nicht starten und man hörte nur stockenden Ton. Leider gab es auch weder Tomatensaft, noch Ginger Ale. Eigentlich sehr traurig für das erste Business Class-Erlebnis. Wir sind gespannt, ob wir dies bei einem unserer weiteren Flüge toppen können.
Einreise
Nach einem entspannten Schläfchen über den Wolken landeten wir nach weniger als zwei Stunden auf dem Flughafen Baltra. Der Flughafen bestand nur aus einer kleinen Startbahn auf dem der Flieger wenden musste, um zum Hauptgebäude zu kommen.
Der Vorteil der Business Class ist die Möglichkeit als erstes aus dem Flieger auszusteigen. Das taten wir auch und waren die ersten am Einreiseschalter. Auf Galapagos wird tatsächlich zwischen Einheimischen und Fremden unterschieden, wobei Fremde hier auch Festland-Ecuadorianer sind, nicht nur Touristen wie wir. Auf dem Weg dahin läuft man noch über eine Art antibakteriellen Teppich, um die Sohle der Schuhe zu reinigen.
Bei der Einreise muss noch eine Nationalparkgebühr von $100 pro Person bezahlt werden. Ebenso wurden uns auch gleich $5 für den Shuttle-Transport zur Fähre in Rechnung gestellt. Bevor man zum Gepäckband kam wurde direkt noch einmal das Handgepäck gescannt, damit man wirklich nichts mit einschleppt. Am Gepäckband wurden das Gepäck des gesamten Fliegers vollständig ausgebreitet und man durfte noch nicht sein Gepäck in Empfang nehmen. Vielmehr musste man warten, bis die zwei Hunde des Zolls (K9 Security Check) alles gründlichst durchsucht hatten.
Dann endlich konnten wir unser Gepäck in Empfang nehmen und gingen dann raus zum Shuttle. Da der Flughafen auf einer kleinen Insel vor der Insel Santa Cruz liegt, muss eine Fähre die ca. 200m Wasser überwinden. Der Bus brachte uns dahin und hier wurde das Gepäck direkt aus dem Bus auf die Fähre verladen. Diese Verladung hatte aber schon etwas abenteuerliches. Das Gepäck landete direkt auf dem Dach des Bootes, tierische Überwachung inklusive.
Keine Ahnung wieviele Gepäckstücke schon im Pazifik verschollen sind, es hat aber alles geklappt. Auf der anderen Seite befand sich nun die Bus- und Taxistation. Vor dem Aussteigen bezahlt man noch brav seine 25 Cent Fährgebühren, dann konnte man das Boot verlassen. Hier musste man sich das entladene Gepäck schnappen. Wir bewegten uns dann einfach im Touristenstrom zu den dort parkenden Bussen. Auch hier wurde wieder das Gepäck auf das Dach gewuchtet (22 Kilo in meinem Fall) und dann die einzige Straße ins 42 km entfernte Puerto Ayora. Bevor man in Puerto Ayora den Bus verlässt werden noch einmal $5 Gebühren fällig.
Insgesamt haben wir nach der Landung nicht länger als 90 Minuten bis Puerto Ayora gebraucht. Damit erklärt sich wohl auch, warum die Check-In-Zeiten der Hotels durchweg sehr früh (11 Uhr) ist.