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Rainbow Beach und Fraser Island


Von Byron Bay weiter nach Rainbow Beach, dem nördlichsten Punkt unseres Australienbesuchs und ein Abstecher auf Fraser Island

Von Byron Bay nach Rainbow Beach

Nach unserem Zwischenstopp in Byron Bay ging es weiter nach Norden, natürlich die Küste entlang 😎

Etwa 40 Kilometer nördlich von Byron Bay stoppten wir am Pottsville Beach, da wir einfach nur ein Foto des langen Sandstrands machen wollten. Dort angekommen sahen wir direkt 100 Meter vor der Küste mindestens einen Wal, der fröhlich immer wieder aus dem Wasser sprang. Da er zwischenzeitlich immer wieder mal einige Minuten unter Wasser war, habe ich das mal zusammengeschnitten:

Von hier aus ging es weitere 30 Kilometer an die Strände von Coolangatta wo am Greenmount Beach bei klarem Wasser und Sonnenschein kleine Anfängerwellen einliefen. Am Horizont konnte man die Wolkenkratzer der Touristenregion Gold Coast sehen. Vom Greenmount Beach konnte man über den Aussichtpunkt Point Danger bis zum Surfstrand Duranbah Beach laufen. Die vielen Surfer im Wasser, die Wellen und der Mangel an Verleihstation führten dann dazu, dass wir uns direkt auf den Strandparkplatz umparkten und Katrin mit dem Body Board ins Wasser ging.

Surfer im Wasser am Duranbah Beach

Im weiteren Verlauf stoppten wir noch in der verheißungsvollen Stadt Surfers Paradise. Diese gehört mit zur Region Gold Coast und erinnerte einen ein bisschen an Florida. Wenige Kilometer vom Meer entfernt zogen sich kleine Wasserwege durch das Landesinnere, um die herum die Reichen ihre Villen bauen konnten. Am kilometerlangen Sandstrand befand sich ein Appartmenthochhaus nach dem anderen, so dass noch vor dem Sonnenuntergang am Oststrand kein Sonnenstrahl mehr ankam.

Mit dem Sonnenuntergang ging es noch einmal 45 Minuten weiter zu einem Rastplatz im Hugh Muntz Park. Hier erwischten wir in Dunkelheit noch den letzten Parkplatz, wo wir kostenlos die Nacht verbringen konnten.

Am folgenden Tag fuhren wir direkt die weiteren 370 Kilometer nördlich nach Rainbow Beach. Wir stoppten auch nicht in Brisbane, da wir von dort ja abfliegen sollten. Wir suchten uns das zentrale Rainbow Beach Holiday Village, da es direkt im Ort der kleinen Stadt war und wir durch unsere G’Day Mitgliedskarte wieder 10% Rabatt bekamen.

Das Hauptziel in der Region war Fraser Island und wir entschieden uns noch am Ankunftstag für eine 2-Tage-Tour. Eigentlich hätten wir diese mit pro Person 395 Dollar doch recht teure Tour mit unserer G’Day Mitgliedschaft auch 40 Dollar günstiger bekommen müssen, aber leider konnte die Tourenvermittlung diese Tour beim Anbieter nicht buchen, aus welchen Gründen auch immer. Auf der Seite von Fraser Explorer Tours kann man pro Person A$ 30 Rabatt bekommen, aber nur wenn man drei Tage im Voraus bucht. Damit hätten wir die Tour erst am Samstag machen können und Sonntag wollten wir eigentlich schon in Brisbane sein. Dazu kam noch, dass die Wettervorhersage nur für Freitag und Samstag schönes Wetter voraussagte. Somit buchten wir die Tour ohne Rabatt gleich in der lokalen Surfschule, damit wenigstens einer was von der Provision bekommt. Gleichzeitig buchten wir auch unseren ersten Surfkurs unserer Weltreise für den kommenden Tag.

Am 234. Tag der Weltreise ging es dann bei Regen zum Surfkurs am Double Island Point. Hier gibt es die längste rechtsbrechende (Anfänger-)Welle von Australien und in der Tat konnten erfahrene Surfer diese Welle entlang der Bucht ziemlich lang entlangreiten. Unsere Surflehrerin Summer war auch ein super Coach und hat uns entscheidende Tipps gegeben, die uns tatsächlich dazu gebracht haben, binnen kürzester Zeit diese gleichmäßigen Wellen immer öfter zu stehen. Das waren die besten investierten 60 Dollar überhaupt. Dafür wurden wir etwa 25 Minuten mit dem Jeep den Strand entlang gefahren und waren 2 Stunden vor Ort im Wasser, inklusive Neopren und Brett.

Fraser Island

Bei bestem Wetter wurden wir am nächsten Tag um 07:45 Uhr von einem Allradbus abgeholt. Zuvor haben wir ausgecheckt und unseren Camper vor dem Park auf die Hauptstraße gestellt, in der Hoffnung, dass er da mit all unseren Wertsachen sicher ist.

Der Bus fuhr dann mit uns zur Fähre nach Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Schon kurz vor der Fähre auf dem Festland fuhr der Bus die letzten Meter über Strand und wurde auf Fraser Island direkt im Sand abgeladen.

Der Allradbus, mit dem wir die Insel erkundeten

Auf der Insel fuhr der Bus mit uns gut 30 km den Strand entlang, wo wir gegen 9 Uhr am Eurong Beach Resort ankamen, um erstmal unseren Morning Tea zu uns zu nehmen. Es gab Kaffee, Tee, Wasser, Cookies und Muffins. Von hier fuhren wir weiter zum Lake McKenzie wo uns ein See wie aus dem Hochglanzprospekt erwartete: feinster, leuchtend weißer Sand und in der Mitte klares, blaues Wasser.

Panorama vom Lake McKenzie

Hier hatten wir eine knappe Stunde zum Baden, danach mussten wir zurück am Busparkplatz sein. Hier wechselten wir den Bus, da wir ja ein zweitägiges Programm auf der Insel gebucht hatten. Nun ging es von hier weiter zur Central Station, wo bis Ende der 1950er die zentrale Forstwirtschaft angesiedelt war. Hier machten wir auch eine Wanderung entlang des Wanggoolba Creek, in dem absolut klares Trinkwasser durch den Regenwald floss. Unser Guide Steve war dabei ein sehr gesprächiger Typ und erklärte alles umfassend und stand auch bei Fragen mit vielen Antworten bereit.

Dichter Regenwald auf Sandboden - einmalig auf der Welt
Klares Trinkwasser fließt über den Sand im Regenwald
Tarnrinde von einem Baum im Regenwald

Nach der Wanderung ging es zurück zum Eurong Beach Resort, wo wir unser Mittagessen in Buffetform einnehmen konnten. Hier kam man dann auch das erste mal mehr mit den Mitreisenden in Kontakt, eine bunte Gruppe meist Endzwanziger (sind wir alt …). Unter anderem waren da ein Kanadierpärchen, welches eine dreimonatige Pause vor ihren neuen Jobs in Hongkong machte. Dann zwei Katalanen, die am liebsten nach Australien ziehen würden. Für mich besonders interessant waren zwei Französinnen, die an der ArtFX in Montpellier Visual Effects studiert haben. Eine davon arbeitete nun schon eine Weile in Melbourne und hat zuletzt am neuen Spiderman: Far from Home mitgearbeitet.

Nach dem üppigen Buffet, was auch viele fleischlose Komponenten enthielt, ging es weiter zum Lake Wabby, den man vom Parkplatz aus nach etwa 45 Minuten zu Fuß durch Wald und Sanddünen erreichen konnte. Der See wurde an der einen Seite von Wald und an der anderen Seite durch steile Dünen begrenzt. Allerdings war es ein grüner, trüber See, der nich wirklich zum Baden einlud. Trotzdem sah das Tourprogramm eine Stunde Aufenthalt vor. Da hätte ich mir eher mehr Zeit am Lake McKenzie oder irgendwoanders gewünscht. Interessant bei unser Wanderung war aber auch die vorherige Belehrung und auch die Hinweisschilder, dass man wirklich vor Dingo-Angriffen aufpassen muss. Man soll immer einen Stock dabeihaben, vor dem die Dingos angeblich Angst haben und auf alle Fälle in Gruppen gehen und nicht (!!!) rennen.

Riesige Sanddünen auf dem Weg zum Lake Wabby
Lake Wabby hatte eher trübes Wasser und war nicht sehr einladend

Nach etwa 2,5 Stunden ging es dann zum Sonnenuntergang im Bus zurück ins Eurong Beach Resort, wo wir unser Zimmer für die Nacht bezogen. Danach ging es dann zum abendlichen Buffet, wo wir auch mit unserem Guide Steve zusammen saßen. Nach dem Essen “drängte” uns Steve noch dazu in der Lounge zu sitzen und ihm mit der Gitarre zuzuhören. Unglücklicherweise (für ihn) waren wir alle nicht wirklich musikalisch und nicht einmal ansatzweise textsicher, um ihn bei seinen Songs zu unterstützen. Gegen 21 Uhr entschieden wir uns dann, die Sterne zu beobachten, schließlich gibt es nur wenig störende Lichtquellen auf der Insel. Es gab scheinbar nichts, was Steve nicht wußte, so erklärte er uns den gesamten Nachthimmel. Wer sich auskennt, kann auf dem folgenden Bild, das sogenannte “Kreuz des Südens” entdecken.

Der Nachthimmel über Fraser Island mit unter anderem dem "Kreuz des Südens"

Danach wollte Steve mit uns noch auf eine Nachtwanderung gehen, da man sicher ein paar Tiere sehen könnte. Beim Verlassen des Camps muss man zuerst einen elektrischen Zaun durch ein Tor überwinden, der das Camp vor den Dingos schützen soll. Außerhalb des Camps versuchte Steve einen Weg zu finden, den er glaubte bei Tageslicht irgendwo hier gesehen zu haben. Irgendwann haben wir so etwas wie einen Weg gefunden, aber Tiere haben wir leider nicht gesehen. Keine Augen, die uns im Dunkeln anstarrten. Lustigerweise war gerade an einem Baum, an dem wir aufblickten, eine Huntsman Spider, die sich nur auf uns hätten fallen lassen können 😳

Eine Huntsman Spider bei unserer Nachtwanderung

Gegen 22 Uhr beendeten wir unsere Nachtwanderung und wir konnten in voller Gruppengröße wieder ins Camp zurück. Als wir an unserem elektischen Zaun ankamen mussten wir aber feststellen, dass niemand beim Verlassen darauf geachtet hatte, die Tür auch korrekt zu verschließen 🤭 Wer weiß wieviele Dingos sich da durchgemogelt hatten, aber wahrscheinlich hatten sich die Dingos eh mehr gewundert, was da 9 Menschen so spät im Dunkeln so treiben…

Am nächsten Morgen gab es um 06:30 Uhr Frühstück, natürlich vom Buffet. Dann ging es um 07:45 Uhr los in den zweiten Tag. Nach ein paar Minuten Fahrt trafen wir am Strand auf zwei kleine Flugzeuge, die Zahlungswillige für einen fünfzehnminütigen Rundflug einsammelten. Der Preis von 80 Dollar war eigentlich in Ordnung und konnte sogar per Kreditkarte gezahlt werden. Geworben wird unter anderem damit, dass man Wale oder andere Meerestiere aus dem Flugzeug sehen könnte. Das Wetter war aber sowieso sehr windig, dass es viele Wellen gab und man schon davon ausgehen konnte, nichts im Wasser zu sehen. Unsere beiden Kanadier machten den Flug und machten auch ein paar schöne Bilder von der Insel, mehr sahen sie aber nicht. Während sie flogen, fuhr unser Bus weiter mit 80 Sachen den Strand entlang. Nach fünfzehn Minuten stoppten wir und das Flugzeug landete hier am Strand und setzte die beiden Passagiere wieder am Bus ab. Der Pilot sah auch sehr lustig aus, als ob er mit seinen hochgezogenen Socken eine Schuluniform anhatte.

Der Strand als Landebahn und der Pilot mit Kaffeebecher und "Uniform"

Etwas weiter am Strand entlang sahen wir dann auch unseren ersten und einzigen Dingo, der neugierig um ein Auto herumlief.

Ein neugieriger Dingo am Strand von Fraser Island

Weiter nördlich liegt das Frack der S.S. Maheno, was ein beliebtes Fotomotiv ist.

Die S.S. Maheno ist hier 1935 gestrandet

Unser nördlichstes Ziel waren die Champagne Pools, die geschützt von Felsen ein beliebtes Badeziel sind. Hier muss man keine Angst haben, von den vielen Haien vor der Küste als Futter angesehen zu werden. Insgesamt hatten wir mit dem kurzen Weg etwa anderthalb Stunden Zeit.

Die Champagne Pools sind ein sicherer Badeplatz im Meer

Gegen 12 Uhr fuhren wir in einen windgeschützten Bereich am Strand hinter dem Indian Head. Dort gab es dann Mittagessen in Form von zwei belegten Brötchen. Die vom Eurong Beach Resort zubereiteten Brötchen waren für uns extra ohne Schinken gemacht worden und waren sehr lecker. Dazu gab es noch Kaffee, Tee und Obst. Die Pause hier war fast eine Stunde. Danach ging es weiter auf die südliche Seite vor den Indian Head. Dort ging es einen kurzen Weg rauf auf die Klippe von der man bei ruhiger See in der Bucht Haie oder Stachelrochen sehen könnte. Auch Wale sind von hier aus zu sehen.

Blick vom Indian Head nach Norden

Insgesamt hatten wir bestimmt eine Stunde hier zur Verfügung. Danach ging es dann am Nachmittag noch zum Eli Creek, wo wir meiner Meinung nach viel zu lang Zeit hatten, um einen “reißenden” Strom mit klarem Frischwasser auf einem Schlauch entlang gleiten konnten.

Hier gab es am Bus noch einen Afternoon Tea mit Kaffee, Tee, Cookies und Muffins. Dann ging es gegen 15 Uhr zurück zum Eurong Beach Resort, wo wir die Gruppe wieder verlassen mussten, um unseren Bus nach Rainbow Beach zu nehmen. Hier zeigte sich, dass der Fahrer von Rainbow Beach nicht so cool war wie unser Steve, denn die ganze Rückfahrt verlief still ohne irgendwelche interessanten Reden.

Kurz vor dem Sonnenuntergang waren wir wieder in Rainbow Beach und unser Camper stand noch völlig in Takt auf dem Parkplatz.

Verlängerung in Rainbow Beach

Wir entschieden uns, das Geld für die Übernachtung zu sparen und blieben einfach auf dem öffentlichen Parkplatz stehen. Am nächsten Morgen buchten wir erneut einen Surfkurs am Double Island Point für den Nachmittag. Diesmal hatten wir Sonnenschein mit viel Wind, was teilweise dazu führte, dass wir bei Gegenwind vom Brett geweht wurden, wenn man nicht ordentlich das Gleichgewicht hielt. Die Bedingungen waren nicht ganz so gut, wie ein paar Tage zuvor, aber ich denke doch sehr nützlich, um weitere Surferfahrung als angehender Surfchampion zu erlangen 😎 Unser neuer Surflehrer Luke hatte dabei wieder ein wenig andere Tipps und ich versuchte öfter, die Welle schräg entlang zu reiten. Tollerweise war noch ein weiterer Guide der Surfschule mit und machte ein paar Videos vom Strand aus, die eindrucksvoll belegen, was für ein Naturtalent ich doch bin.

Der lange Sandstrand am Double Point Island mit den Felsen in Regenbogenfarben

Am Sonntagabend nach Sonnenuntergang kamen wir wieder in Rainbow Beach an. Eine Weiterfahrt nach Brisbane machte keinen Sinn, also blieben wir eine weitere Nacht auf dem Parkplatz und planten die Abfahrt für den nächsten Morgen ein.

Fazit

Die insgesamt fünf Nächte in Rainbow Beach und Fraser Island waren schon ein großes Highlight. Besonders die zwei erfolgreichen Surftage am Anfang und Ende machten das alles sehr erinnerungswürdig. Rainbow Beach kann ich daher nur jedem als Ausgangspunkt für Fraser Island empfehlen, da der andere Ausgangspunkt auf der anderen Seite Hervey Bay angeblich keine schönen Strände hat.

Zu Fraser Island muss ich abschließend sagen, dass man einen Tagesausflug auf alle Fälle machen sollte. Meine Highlights waren Lake McKenzie, die Dschungelwanderung am Wanggoolba Creek an der Central Station und der Indian Head. Wenn man das bei einem Tourenanbieter für einen Tag findet, dann würde ich das als ausreichend bewerten, auch wenn das Programm dann definitiv etwas stressig wird. Hat man Zeit und Geld kann man auch diese Zweitagestour machen, wobei man dann auch langweiligere Ecken mitnehmen muss. Wir haben aber im Vorfeld keine Eintagestour gefunden, die auch den Indian Head ansteuerte. Insgesamt war der Fokus doch vor allem am ersten Tag zu stark auf das Essen ausgelegt. Vielleicht gibt es in den Sommermonaten Touren, die bei den längeren Tagen ein umfassenderes Programm für einen Tag bieten.

Ein weiterer interessanter Fakt für die Touren ist auch, dass die günstigste Übernachtung im 4er-Zimmer so eingeplant ist, dass Frauen und Männer in getrennten Zimmern übernachten müssen und Pärchen somit aufgeteilt werden. So werden sicherlich viele die 40 Dollar pro Person Aufpreis für das Doppelzimmer buchen.

Vielleicht würde sich auch noch der ein oder andere Stopp auf dem Weg nach Rainbow Beach anbieten. Insgesamt sind wir die über 400 Kilometer von Byron Bay entspannt in zwei Tagen gefahren.

Über 400 km von Byron Bay nach Rainbow Beach

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